Ausgabe Juli 1993

Nachhaltiges Wirtschaften - Elemente einer ökologischen Ökonomie

Von "nachhaltiger" Wirtschaftsweise ist heute parallel zur angloamerikanischen Diskussion um "sustainability" - auch in der Bundesrepublik häufig die Rede. Oft wird der Begriff der Nachhaltigkeit zu schnell instrumentalisiert, nicht selten auch lediglich als schöne Worthülse für die jeweils eigenen Vorstellungen von Wirtschaftspolitik mißbraucht. Der nachfolgende Beitrag zeigt sehr deutlich, wie tiefgreifend die Umorientierung der Wirtschaft sein müßte, würde man sich auf das Kriterium der Nachhaltigkeit ernsthaft einlassen. Die Grundlage für den vorliegenden Text war ein Auszug aus einem Referat, das Christiane Busch-Lüty bei der Jahrestagung 1992 des Vereins für Socialpolitik gehalten hat.

In der Sprache der Systemtheorie kann man die Wirtschaft als ein offenes Subsystem des Ökosystems bezeichnen. Dabei "lebt" die Wirtschaft vom Ökosystem: Sie bezieht ihre "Inputs" von diesem und sie gibt ihre "Outputs" an das Ökosystem ab. Betrachten wir daher die Wirtschaft der Welt in ihrem globalen Zusammenhang, so wird deutlich, daß sie im Verhältnis zum globalen Ökosystem nicht beliebig weiter wachsen kann. Zwischen der Wirtschaft und dem Ökosystem fließen Energie- und Stoffströme hin und her. Rohstoffe fließen vom Ökosystem an die Wirtschaft, Abfälle und Emissionen zurück ans Ökosystem.

Juli 1993

Sie haben etwa 9% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 91% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Klimaanpassung: Wegducken statt handeln

von Lasse Thiele

Starkregen, Dürre, immer neue Hitzerekorde – selbst optimistische Zeitgenoss:innen müssen mittlerweile anerkennen, dass die Folgen der Klimakrise nicht mehr abwendbar und längst auch in Deutschland spürbar sind. Der Umgang mit solchen Extremwetterereignissen stellt eine der wichtigsten politischen Großbaustellen dieses Jahrhunderts dar.