Die französischen Umweltparteien vor den Parlamentswahlen
Anfang April 1993 finden in Frankreich Parlamentswahlen statt. Demoskopen sagen einen Wahlsieg der Mitte-rechts-Kräfte RPR (Rassemblement pour la République) und UDF (Union pour la Démocratie Fran?aise) bei starken Verlusten der Sozialisten voraus, vor allem aber Stimmengewinne für die Umweltparteien "Les Verts" und "Génération cologie". Die für den bevorstehenden Wahlgang gebildete "Entente des cologistes", das Bündnis der beiden Umweltparteien, bringt es in Umfragen auf annähernd 19% und liegt damit auf gleicher Höhe mit dem "Parti Socialiste". Die französischen Ökologen scheinen also ihren Überraschungserfolg bei den letztjährigen Regionalwahlen noch ausbauen zu können - Anlaß genug, sich genauer mit den beiden Parteien, ihren Differenzen und den Möglichkeiten einer dauerhaften Kooperation auseinanderzusetzen. D. Red.
I. Regionalwahlen 1992
Bei den Regionalwahlen im März 1992 in Frankreich haben zwei ökologische Gruppierungen insgesamt 13,9 % der Stimmen erreicht. Sie wurden damit auch auf nationaler Ebene als ehemalige Splitterparteien gemeinsam zur viertstärksten Gruppierung im politischen Spektrum Frankreichs. Schon der Europawahlerfolg der Grünen 1989 (10,6%), wenn auch nicht ohne weiteres auf nationale Wahlen übertragbar, hatte weitere Überraschungen erwarten lassen.