Zu einer kritischen Sicht der Weltlage und der Clinton-Außenpolitik trafen sich Ende Januar in Washington die ehemaligen Außenministers James Baker, Alexander Haig, Edmund Muskie und William Rogers. Das in Atlanta ansässige Southern Center for International Studies (SCIS) hatte zu dieser traditionellen Runde eingeladen, die diesmal im State Department tagte 1). Herausragende Themen (neben dem Friedensprozeß im Nahen Osten): der Krieg in Bosnien, die Entwicklungen in Osteuropa und in Rußland, schließlich der west- und gesamteuropäische Einigungsprozeß. Das Programm versprach auch politikwissenschaftliche Resultate - außenpolitische Instrumentarien unter neuen Bedingungen, Rezepte zur Förderung von Demokratie und Wirtschaftsreformen im postsowjetischen Osteuropa und den Nachfolgestaaten der UdSSR; die Debatte fiel dann doch weniger grundsätzlich aus. Die Formulierung einer anspruchsvollen Agenda war erwartungsgemäß einfacher als deren Umsetzung.
Bosnien
Die Friedensformel, die im Nahen Osten gefunden scheint, hat für Bosnien keiner parat. Was man nicht tun sollte, wissen die Beteiligten allemal besser, als was zu tun ist. Daneben gibt es bestenfalls Kenntnisse darüber, was in der Vergangenheit hätte getan werden müssen. Die ehemaligen Außenminister machten da keinen Unterschied. Alexander Haig: Zu Beginn der Krise hätte Amerika mehr Stärke zeigen sollen.