Ausgabe Oktober 1994

Die geschichtliche Wahrheit bleibt unerbittlich

Ansprache des russischen Präsidenten Boris Jelzin beim Festakt aus Anlaß des Abzuges der russischen Truppen aus Deutschland im Berliner Schauspielhaus vom 31. August 1994 (Wortlaut)

Sehr geehrter Herr Bundespräsident!

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler!

Liebe Landsleute, Vertreter der Westgruppe der Truppen!

Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges!

Meine Damen und Herren!

Der heutige Tag, der 31. August 1994, wird zweifelsohne in die Geschichte sowohl Rußlands als auch Deutschlands und ganz Europas eingehen. Der letzte russische Soldat verläßt deutschen Boden. Vor einem halben Jahrhundert blieb der siegreiche Soldat hier. Dies aber nicht, um den fremden Boden zu versklaven und zu erobern; man mußte die Zerstörung der Kriegsmaschinerie des Dritten Reiches zur Vollendung bringen. Infolge des längsten und blutigsten aller Kriege wurde Europa vom Hitlerismus gerettet. Die Welt entging ihrer Versklavung. Und das war das Größte und Bedeutendste, was im 20. Jahrhundert vollbracht wurde. Wir als Nachfahren stehen in ewiger und unbezahlbarer Schuld bei dem Befreiersoldaten. Mit dem Preis der eigenen Opfer und Leiden sowie der heiligen Selbstlosigkeit und des Heldentums hat er die tödliche Gefahr von der Menschheit abgewendet. Hier in Berlin wurde die giftige Wurzel eines beispiellosen Unheils ausgerissen und die Asche der ungeheuerlichen Pläne Hitlers vom Winde verweht. Wir haben kein Recht zu vergessen, daß die Nazis viele Städte und ganze Staaten dem Erdboden gleichgemacht haben. Daß sich die Nazis die Vernichtung von großen Kulturen zum Ziele gesetzt hatten.

Wir haben kein Recht zu vergessen, daß der Nazismus ganze Völker, Hunderte Millionen Menschen zum Tode verurteilt hat. Und diese Urteile wurden kaltblütig vollstreckt. Das blutrünstige Hitlerregime schuf eine grauenvolle Massenmordindustrie zur physischen Vernichtung von Kindern und Greisen, Frauen und Männern. Die Schuld der Opfer bestand lediglich darin, daß sie nach den Nazi-Richtlinien entweder zu "minderwertigen" Nationen gehörten oder in eroberten Territorien lebten. Wir dürfen auch folgendes nicht vergessen: Der Hitlerismus hat Deutsche, die deutsche Nation, in die Rolle der Verrichter dieser verbrecherischen Taten gedrängt. Das Nazi-Regime verleitete die Nation gewaltsam zu dieser grauenhaften Todsünde. Durch keine Reue und durch kein Opfer wäre eine Wiedergutmachung möglich gewesen. Früher oder später hätte die schwere Bürde dieser Sünde Deutschland unumgänglich erdrückt. Sie hätte als ewiger Fluch dem deutschen Volk angehaftet. Die allerschlimmste Katastrophe, die die Menschheit hätte ereilen können, ist, Gott sei Dank, nicht eingetreten!  Das Nazi-Regime wurde zerschlagen, und die Geschichte kam nicht zum Stillstand!

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Für uns ist das Blut, das von sowjetischen, russischen Soldaten, von Armeeangehörigen der alliierten Armeen, den Teilnehmern der Widerstandsbewegung, von Partisanen, von deutschen Antifaschisten vergossen wurde - von allen, die aufopfernd unter Einsatz eigenen Lebens den gemeinsamen Sieg ermöglichten, von gleichem Wert. Wer auch immer und auf welche Weise versucht hätte, den Verlauf und die Ergebnisse des Krieges zu bewerten, die geschichtliche Wahrheit bleibt unerbittlich. Sie verlangt von uns, die Tatsache festzuhalten, daß alle Länder der Anti-Hitler-Koalition ihren Beitrag zum Sieg geleistet haben.

Sie verlangt von uns, daran zu denken, daß für Hunderte Millionen Menschen in aller Welt die Hoffnung auf Sieg eben mit der Sowjetarmee verbunden war. Eben in Rußland wurde die Kriegsmacht des Aggressors aufs Haupt geschlagen, wurden die Elitetruppen der Wehrmacht aufgerieben. Wir vergessen nicht, um welch einen hohen Preis dies geschah! Und wir wagen nicht, Vergleiche anzustellen, wessen Leiden schwerer war - das der russischen oder der deutschen Mütter, Witwen, Waisen. Jeder Vergleich wäre hier unangebracht. Die Russen in Soldatenmänteln kamen nicht nach Deutschland, um es dem Erdboden gleichzumachen, das deutsche Volk zu vernichten oder es zum Diener der Russen zu machen. Die Geschichte hat es bestätigt: Sogar in den Jahren der schwierigsten Prüfung hat man in Rußland eine klare Grenze zwischen den einfachen Deutschen und der verbrecherischen Clique gezogen, die in Deutschland an die Macht gekommen war. Rußland glaubte an die Zukunft seines großen Nachbarn, an seine Fähigkeit, die besten humanistischen Traditionen im eigenen Lande wiederauferstehen zu lassen.

Aber der Weg dahin führte über die Niederlage des Nationalsozialismus in dem von ihm entfesselten räuberischen, ungerechten Krieg. Wie jede Niederlage blieb auch diese nicht ohne Spuren. Hitler hinterließ dem deutschen Volk ein schreckliches Erbe - Millionen von Toten und Invaliden, Zusammenbruch der Wirtschaft, eine völlig desorganisierte Verwaltung, Menschen, die den Glauben und die Hoffnung verloren hatten. Deutschland lag in Schutt und Asche. Selbst sein Name war geschändet. Die Niederlage zog die Spaltung Deutschlands nach sich. Es wurde bei lebendigem Leibe von Stacheldraht und Minenfeldern zerschnitten. Erst 1990 haben sich die zwei deutschen Staaten vereinigt. Die Vereinigung vollzog sich friedlich und hat nicht ein einziges Menschenleben gefordert. Und Rußland freut sich darüber zusammen mit Deutschland! * Heute kehren russische Soldaten mit dem Glauben nach Hause zurück, daß für Rußland nie mehr eine Bedrohung von deutschem Boden ausgehen wird. Eine lange Nachkriegsepoche geht zu Ende. Es war eine komplizierte und widersprüchliche Zeit.

Ein großer Teil davon entfiel leider auf eine Periode der Konfrontation. Mehrere Generationen unserer Soldaten dienten in der Westgruppe der Truppen. Sie standen an der Scheidelinie, die die Welt in Ost und West und Europa in zwei feindselige politische, ideologische und militärische Lager teilte. Dies war eine schwierige Ausübung der Soldatenpflicht um des Friedens auf dem Kontinent willen. Es gelang, nicht zuletzt dank ihrer Bemühungen, den Frieden zu erhalten. Ihnen gilt unser Dank. Wir danken unseren Kriegsveteranen und denjenigen, die nach ihnen dem Frieden gedient haben.

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Nun hat eine neue Etappe der bilateralen Beziehungen zwischen unseren Ländern begonnen. Wir blicken auf sie mit Optimismus und Hoffnung. Diese werden durch die fruchtbare und umfassende Tätigkeit von Bundeskanzler Helmut Kohl genährt. In den letzten Jahren haben Rußland und Deutschland einen enormen Weg hin zu wahrem gegenseitigem Verständnis und Zusammenarbeit zurückgelegt. Es gibt wohl kein einziges Gebiet, auf dem es nicht gelungen wäre, positive Veränderungen zu erzielen, und in vielem dank der persönlichen Leistungen des Bundeskanzlers. Ich bin Ihnen, Herr Kohl, aufrichtig dankbar für Ihr Verständnis Rußland gegenüber und dafür, daß Sie mit Ihrer Arbeit zur realen Annäherung unserer Länder und Völker beitragen. Das neue Rußland und das vereinte Deutschland bemühen sich heute, ihren Platz in der veränderten Welt zu bestimmen. Ich glaube, auf der gemeinsamen Suche werden wir uns wieder davon überzeugen können, wie umfangreich die Möglichkeiten unserer Zusammenarbeit sind.

Der große deutsche Politiker Bismarck schrieb einmal: "Es ist nicht in unserem Interesse, daß die Macht Rußlands für eine lange Zeit und ernsthaft erschüttert wird... nicht die Gefühle, sondern das politische Kalkül sagen uns, daß ein starkes Rußland für uns von großem Nutzen wäre, daß die Freundschaft mit Rußland für uns notwendig ist." Die Geschichte stellte mehrmals unter Beweis, wie präzise dieser Staatsmann in seinen Einschätzungen und Begriffen war. Das, was in den vergangenen Jahren geleistet wurde, ist nur ein geringer Teil des riesigen Potentials, mit welchem wir uns gegenseitig bereichern können. Sogar der Kalte Krieg, sogar die berüchtigte Berliner Mauer konnten nicht verhindern, daß die beiden deutschen Staaten sowohl die Bundesrepublik Deutschland als auch die DDR - zu den führenden Partnern der ehemaligen Union und Rußlands in Politik, Wirtschaft und Handel geworden sind. Ich bin sicher, daß heute, nach der endgültigen Versöhnung, der Übergang zu einer neuen Qualität in unseren Beziehungen möglich ist.

Dann werden die breitesten Schichten der Bevölkerung in Rußland und in Deutschland den wirklichen Nutzen dieser Zusammenarbeit im Alltag spüren können. Wir sind imstande, unsere Nachbarschaft wärmer und menschlicher zu gestalten! Denn wir haben langjährige Traditionen guter und produktiver Zusammenarbeit. Unser gemeinsames Gut ist die gegenseitige Anziehungskraft unserer Völker und Kulturen. Die Zukunft der russisch-deutschen Beziehungen ist von der Zukunft Europas nicht zu trennen. Wie wird sie im dritten Jahrtausend aussehen? Diese Frage wird unterschiedlich beantwortet. Verschiedene Szenarios von der Zukunft des europäischen Kontinents sind im Umlauf - sowohl optimistische als auch düstere. Ich bin aber davon überzeugt, daß die besten von ihnen auf der festen und langfristigen Zusammenarbeit zwischen Rußland und Deutschland, zwischen allen europäischen Staaten fußen.

Denn unsere Länder die größten Staaten des Kontinents - beeinflussen erheblich die sich hier anbahnenden Prozesse. Deshalb fällt es uns leichter, gemeinsam die neue Architektur der Sicherheit zu schaffen. Es ist leichter, gemeinsam die Konflikte zu überwinden, den Weg der Abrüstung, der Schaffung eines einheitlichen Wirtschafts- und Rechtsraumes, der Lösung der ökologischen Probleme zu beschreiten. Das wahrhaft friedliche Europa kann nicht uneinig sein. Wir setzen uns konsequent für die kollektive Ausarbeitung einer Strategie der Bildung eines gemeinsam en Raumes der Sicherheit und der Zusammenarbeit ein. Es ist Zeit, mit dem Streit aufzuhören, wer im Kalten Krieg den Sieg errungen hat - der Osten oder der Westen. Die Idee der europäischen Zusammenarbeit, die demokratischen Prinzipien der KSZE haben gesiegt. Die KSZE-Strukturen verfügen heutzutage über das notwendige Potential, um auch den ewigen Frieden zu erringen. Er wurde den zukünftigen Generationen vom großen Europäer Immanuel Kant vermacht. Ich bin überzeugt, daß die Stunde dieser grandiosen Idee geschlagen hat. Ich habe keine Zweifel, daß die russisch-deutsche Zusammenarbeit uns alle ihrer Erfüllung näherbringen wird. In Rußland wird dies als Stabilität, Gedeihen und Sicherheit für alle Europäer empfunden.

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Auf dem bevorstehenden KSZE-Gipfeltreffen in Budapest müssen wir prinzipielle Entscheidungen treffen. Sie müssen die Horizonte des Zusammenwirkens der Völker unseres Kontinents wesentlich erweitern, es ihnen ermöglichen, ohne Angst mit Hoffnung in das 21. Jahrhundert einzutreten. Rußland vertritt die Meinung, daß die KSZE in der Lage ist, die Herausforderungen der Zeit zu meistern. Sie kann real die Sicherheit und Stabilität im Raum von Vancouver bis Wladiwostok gewährleisten. Allen, die Deutschland verlassen, und denjenigen, die hierbleiben, möchte ich sagen: Die Völker Europas, vereint durch die gemeinsamen demokratischen Werte und in Erinnerung an die Vergangenheit, werden keine neue Spaltung Europas zulassen. Die von uns erbrachten gemeinsamen Opfer werden es nicht erlauben.

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Der Abzug der Westgruppe der Truppen aus Deutschland wurde auch zu einer Prüfung der Standhaftigkeit unserer Beziehungen. An den ihrem Umfang nach beispiellosen Maßnahmen nahmen auf beiden Seiten Tausende von Menschen teil - Militärs, Politiker, Diplomaten, Finanziers, Bauleute, Transportfachleute, Vertreter vieler anderer Berufe. Ihre gemeinsame Arbeit wurde zu einer großen Schule der praktischen russisch-deutschen Partnerschaft und Zusammenarbeit. Dank gegenseitigem Wohlwollen, Vertrauen und der Berücksichtigung beiderseitiger Interessen ist es gelungen, das Problem zügig zu lösen, das nicht zu bewältigen zu sein schien. Binnen kurzer Frist wurde eine fast eine halbe Million Mann starke Streitkräftegruppe mit Bewaffnung, Technik und Munition um Tausende Kilometer verlegt. Und das alles bei Aufrechterhaltung hinreichender Kampffähigkeit, Ordnung und militärischer Würde. Ich weiß, nicht alles ist glatt gelaufen, es gab und gibt noch Probleme.

Um so gewichtiger ist das Verdienst der russischen Militärs. Unter schwierigen Bedingungen haben sie Treue zu den besten Traditionen der russischen Armee, hohe Disziplin und Hingabe an den Tag gelegt. Ich kann nicht umhin, zu erwähnen, daß zum erfolgreichen Abschluß des Abzugs der Streitkräfte Ihre persönliche Teilnahme, Herr Kohl, und die bedeutsamen finanziellen Leistungen Deutschlands beigetragen haben. Diese Finanzmittel werden zur Realisierung eines breit angelegten Wohnungsbauprogramms in Rußland, Weißrußland und in der Ukraine verwendet. Sie werden für den Rücktransport der Streitkräfte und der materiellen Güter sowie für die Umschulung ehemaliger Militärs ausgegeben. Alles in allem waren deutsche Behörden aller Ebenen von Anfang an bestrebt, um unsere Standorte herum eine wohlwollende Atmosphäre zu schaffen. Das Niveau des Vertrauens und des gegenseitigen Verständnisses, das während des Abzugs der Westgruppe der Streitkräfte erreicht wurde, ist ein unschätzbarer Beitrag zum Entstehen einer neuen Qualität russisch-deutscher Beziehungen.

Wir haben kein Recht, dieses Kapital an Freundschaft und Sympathie zu verspielen. Hunderttausende von Militärs und deren Familienangehörigen sowie das Zivilpersonal haben Deutschland schon verlassen und wohnen jetzt in verschiedenen Gegenden Rußlands und anderer GUS-Länder. Die einen setzen ihren Armeedienst fort, die anderen sind aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Ich bin sicher, daß diese Menschen gute Gefühle gegenüber Ihrem Land, seinem Volk und seiner Kultur mit nach Hause genommen haben. Diese dazugewonnenen geistigen Errungenschaften werden sie sicherlich an viele ihrer Mitbürger weitergeben. Ich hoffe, daß gute Erinnerungen an die russischen Militärs auch bei Ihnen bleiben. Ich glaube daran, daß Sie die russischen Soldaten für alle Zeiten in guter Erinnerung behälten werden, Diese Hoffnung verleiht uns die Atmosphäre des heutigen Tages, die Warmherzigkeit, mit der Sie die Truppen aus dem Berliner und anderen Standorten der Westgruppe in den letzten Monaten in die Heimat verabschiedet haben. Die fast vierjährige Abzugszeit der Truppen war die Zeit der Einfädelung von direkten Kontakten zwischen den Streitkräften beider Länder. Es wurde eine solide Grundlage für die weitere fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr und der russischen Armee geschaffen.

Nun tritt diese Zusammenarbeit in eine neue Phase ein. Der reguläre Dialog auf der Ebene der Verteidigungsministerien, der Austausch von Offizieren der Militärakademien, die gemeinsamen militärischen Übungen - der ganze Komplex der vielfältigen Verbindungen im Militärbereich muß zu einem wichtigen Element der russisch-deutschen Beziehungen, zum wesentlichen Bestandteil des gesamteuropäischen Prozesses werden. Die Nachkriegszeit in den russisch-deutschen Beziehungen ist vorbei. Mögen die heutigen Feierlichkeiten zu einer in die Zukunft gerichteten Stafette des Andenkens und der Hoffnung werden. Wir vertrauen auf das vereinte, erneuerte Deutschland. Wir wissen, daß demokratische Werte hier fest verwurzelt sind, die ihrer Substanz nach Gewalt, Aggressivität und Schmälerung der Rechte anderer Völker ausschließen. Im Prozeß der grundlegenden Erneuerung befindet sich auch Rußland. Es geht unbeirrt den Weg der demokratischen Umwälzungen. Die Welt konnte sich in den letzten Jahren mehrmals davon überzeugen. Ein solches Rußland und ein solches Deutschland werden nie mehr gegeneinander Krieg führen! Bald wird die ganze Welt den 50. Jahrestag des Sieges im Zweiten Weltkrieg feiern. Das ist das Fest des Triumphes des Guten, das Fest der Befreiung Europas, der Rettung aller Völker, der ganzen Menschheit. Für den Frieden, für Freiheit und Demokratie wurden große Opfer erbracht, Wir stehen in ewiger Schuld bei den Gefallenen. Und das beste Denkmal für sie wird ein würdiges Leben der jetzigen und künftigen Generationen sein.

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