Ausgabe September 1994

Landwirtschaft vor Gewässerschutz

Jährlich gelangen über 400 000 Tonnen Stickstoff aus der Luft in die Nordsee. Die Ursache: vor allem die Landwirtschaft. Gülle, die in der Tierhaltung anfällt und als unliebsamer Abfall auf die Felder gekippt wird, bildet dort Gase, unter anderem die Stickstoffverbindung Ammoniak. Die Folge: Ferntransport des Gases, das schließlich mit dem Regen in Küstengewässer eingebracht wird und dort zu Algenblühen beiträgt. Das Gegenmittel: derzeit nicht vorhanden. Es sei denn, die Viehhaltung wird eingeschränkt. Da es aber nicht realistisch erscheint, eine solche Forderung in einem überschaubaren Zeitraum umzusetzen, sieht das Umweltbundesamt momentan keine Möglichkeiten, diese Stickstoffquelle zu verschließen. Stickstoffeinträge in die Nordsee kaum reduziert

Doch sind auch andere Ursachen nicht so ohne weiteres in den Griff zu bekommen. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die das Umweltbundesamt (UBA) vor kurzem veröffentlichte. Anlaß für die Untersuchung war ein Beschluß der Nordseeanliegerstaaten aus dem Jahre 1990, bis 1995 die Nährstoffeinträge in Küstengewässer um 50% zu reduzieren. Doch mußte die Bundesrepublik mittlerweile einräumen, daß sie das wie voraussichtlich auch andere Länder nicht erreichen werde.

September 1994

Sie haben etwa 10% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 90% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema