Mit dem Ende der Ost-West-Blockkonfrontation, der Auflösung des Warschauer Militärbündnisses und einer völlig neuen Sicherheitslage insbesondere in Mitteleuropa und der Bundesrepublik (die laut Kanzler Kohl nur noch "von Freunden umzingelt" ist) haben sich völlig neue Möglichkeiten zu umfassenden Abrüstungsmaßnahmen aufgetan. Und tatsächlich sind zwischen 1990 und 1993 weltweit rund 10% des Personals aller regulären Streitkräfte abgebaut worden; eine noch stärkere Demobilisierung steht bevor. Von den ca. 15 Mio. Beschäftigten der Rüstungsindustrie (Mitte der 80er Jahre waren es noch 16 Mio.) werden nach SIPRI-Schätzungen in den nächsten Jahren etwa drei bis vier Millionen entlassen werden. Auch das Wachstum der Militärhaushalte gehört der Vergangenheit an.
Während 1987 die Regierungen der Welt noch knapp eine Billion US-Dollar für militärische Zwecke ausgaben, waren es im vergangenen Jahr schätzungsweise noch 800 Mrd. Dollar. Auf die osteuropäischen Staaten entfällt der Hauptanteil der nach dem KSE-Abkommen zu reduzierenden 40.000 Waffensysteme; Rußland, Weißrußland, Kasachstan und die Ukraine sind zusätzlich verantwortlich für die Umsetzung des START-Vertrages und der daraus resultierenden Folgevereinbarungen.