Vielleicht ist es ein wenig taktlos, die Rede zu Ehren eines langjährigen und überzeugten Anwalts von Kriegsdienstverweigern ausgerechnet über eine Waffe zu halten; aber Heinrich Hannover war niemals ein Totalverweigerer. Im Gegenteil, die Waffe des Wortes hat er nie verschmäht, ja, sie war und ist die einzige Macht, die er mit Bravour ausgeübt und mit der er seine Gegner unter Druck gesetzt hat. Wahrhaftig, im Beruf des Anwalts hat das berühmte Habermassche Wort von dem zwanglosen Zwang des Arguments seine Wahrheit, und hier hat die Ausübung von Macht ihre Unschuld noch nicht verloren: Hier darf man den anderen geradezu mit Lust die eigene Macht spüren lassen und seine Überlegenheit genießen, mit Geschick und Witz repressiv und präventiv, je nachdem, was die Lage gebietet und die Gelegenheit verspricht, nicht gewalttätig, aber doch gewalt-wortig werden, und wenn auch nicht gleich Schwerter zu Pflugscharen, so doch das Kriegshandwerk in ein Kriegsmundwerk verwandeln. Man könnte, wenn man kann.
Denn nicht jeder kann es, ja, nur ganz wenige können es, und Heinrich Hannover ist einer von ihnen. Freilich, er hat sich einen Beruf gewählt, in dem diese Fähigkeit ganz unverzichtbar erscheint.