Bundeswehr-Generalinspekteur Naumann: Eine Bilanz
"Die Stimmen, die in pseudeintellektueller Häme glauben, sich negativ äußern zu müssen, nur weil manche Leute meinen, es gehöre sich eben, sich über Militär negativ zu äußern, die sollten wir nicht überbewerten, sie sind weder wichtig noch repräsentativ." General Klaus Dieter Naumann 1) General Klaus Dieter Naumann ist nach mehr als vier Jahren am 8. Februar 1996 von seinem Amt als Generalinspekteur der Bundeswehr zurückgetreten, um Vorsitzender des NATO-Militärausschusses in Brüssel zu werden. Ausreichend Anlaß für eine Bilanz. Die Grundausbildung hat Naumann mit Erfolg beendet: Er verfügt über ein stattliches Repertoire einschlägiger Erklärungen und Bekenntnisse und kann bei Bedarf aus dem vollen schöpfen. Dazu zählen vor allem jene korrekten Formeln, die der Politik Vorfahrt gewähren, in der schlanken Version "Ich folge ja der Politik" 2) oder in sprachaufwendigeren Varianten: "Die militärische Führung trifft keine einzige Entscheidung, die politisch relevant ist, aus eigenem Antrieb. Eine eigenständige Entscheidung durch Militärs, die politische Normen schafft, gibt es nicht. Es gibt auch kein Unterlaufen des Primats der Politik." 3) Gab es doch (und gibt es auch weiterhin). "[...