Die direkte Erzeugung von Strom aus Sonnenlicht mausert sich zum Wirtschaftsfaktor. Doch der Durchbruch zur Großserienfertigung von Photovoltaik-Anlagen läßt auf sich warten. Anders als beispielweise in Japan gibt es in Deutschland keinen Konsens über Markteinführungsprogramme, die die Photovoltaik zur industrieund energiepolitischen Größe machen könnten.
Immerhin ist die Technik heute so weit, daß auch die politischen Gegner einer breiten Photovoltaik-Anwendung zunehmend zur Abwehrschlacht rüsten. Ausgerechnet in den trüben, finsteren Herbstmonaten des vergangenen Jahres erlebte die Stromerzeugung mittels Sonnenlicht - die Photovoltaik (PV) - einen nie dagewesenen Boom in Deutschland.
Doch Hans Ulrich, Dortmunder Solarinstallateur der ersten Stunde, konnte sich wie viele seiner Kollegen nicht recht darüber freuen: "Ich habe keine Ahnung, wie ich die Anlagen auf's Dach kriegen soll, wenn es nächste Woche regnet", klagte er Ende November. 400 PV-Module hatten seine Mitarbeiter binnen weniger Tage auf die Dächer zu montieren - Module, von denen Ulrich zum damaligen Zeitpunkt keineswegs sicher sagen konnte, ob er sie überhaupt von den Herstellern und Großhändlern rechtzeitig bekommen würde. Der Markt für Photovoltaik-Anlagen ist leergefegt. Die Zellen und Modulhersteller arbeiteten in drei Schichten und am Rande der Kapazitäten ihrer Anlagen.