Fünf Jahre nach der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro findet vom 23. bis zum 27. Juni 1997 eine Sondertagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen statt. Gegenstand der Versammlung ist eine Zwischenbilanz des Rio-Folgeprozesses. Defizite und Erfolge bei der Umsetzung der auf dem Erdgipfel erzielten Beschlüsse stehen zur Diskussion. Der Umweltgipfel von Rio gab mit seinem Aktionsplan für einen nachhaltigen Entwicklungsweg (der Agenda 21) und den Konventionen zu Klima und biologischer Vielfalt entscheidende Impulse für die globale Umweltpolitik. Bedingt durch kurzsichtige nationale Eigeninteressen und fehlende internationale Sanktionsmechanismen mangelt es jedoch an überzeugenden Aktivitäten. 1) Doch selbst wenn es gelingt, derartige Hemmnisse zu überwinden und sich die verschiedenen Akteure an eine Umsetzung der Vertragsdokumente von Rio begeben, müssen die Aktivitäten nicht immer zum Erfolg führen. Die im folgenden dargestellten Bemühungen internationaler Organisationen, Strategien zum Schutz und zur gleichzeitigen Nutzung der biologischen Vielfalt zu etablieren, verdeutlichen ein grundlegendes Problem vieler Bemühungen: die Umsetzung der theoretischen Ansätze in erfolgreiche Projekte vor Ort.
In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.