Ausgabe Juni 1997

Umwelt und Entwicklung - Ressourcenschutz durch Nutzung ?

Fünf Jahre nach der Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro findet vom 23. bis zum 27. Juni 1997 eine Sondertagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen statt. Gegenstand der Versammlung ist eine Zwischenbilanz des Rio-Folgeprozesses. Defizite und Erfolge bei der Umsetzung der auf dem Erdgipfel erzielten Beschlüsse stehen zur Diskussion. Der Umweltgipfel von Rio gab mit seinem Aktionsplan für einen nachhaltigen Entwicklungsweg (der Agenda 21) und den Konventionen zu Klima und biologischer Vielfalt entscheidende Impulse für die globale Umweltpolitik. Bedingt durch kurzsichtige nationale Eigeninteressen und fehlende internationale Sanktionsmechanismen mangelt es jedoch an überzeugenden Aktivitäten. 1) Doch selbst wenn es gelingt, derartige Hemmnisse zu überwinden und sich die verschiedenen Akteure an eine Umsetzung der Vertragsdokumente von Rio begeben, müssen die Aktivitäten nicht immer zum Erfolg führen. Die im folgenden dargestellten Bemühungen internationaler Organisationen, Strategien zum Schutz und zur gleichzeitigen Nutzung der biologischen Vielfalt zu etablieren, verdeutlichen ein grundlegendes Problem vieler Bemühungen: die Umsetzung der theoretischen Ansätze in erfolgreiche Projekte vor Ort.

Juni 1997

Sie haben etwa 5% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 95% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Deutschland: Planlos in den Hitzesommer

von Nick Reimer

Nur knapp schrammte Deutschland Anfang Juli an einem neuen Hitzerekord vorbei. Mit über 35 Grad in weiten Teilen des Landes war es in der ersten Hitzewelle des Jahres flächendeckend viel zu warm. Statt aber den Klimaschutz endlich ernst zu nehmen, will die schwarz-rote Bundesregierung neue fossile Gaskraftwerke mit 20 000 Megawatt Leistung bauen.