Ausgabe November 1998

Zur Situation der Umwelt in Europa

Im Sommer dieses Jahres hat die Europäische Umweltagentur (EUA) in Kopenhagen ihren zweiten Lagebericht zur Umwelt in Europa vorgestellt 1), eine Weiterführung und Aktualisierung des sogenannten Dobris-Lageberichtes der EUA aus dem Jahre 1995. Dieser zweite Lagebericht konzentriert sich auf die zwölf nach Ansicht der Verfasser wichtigsten Umweltprobleme und kommt zu einer zusammenfassenden Bewertung der Entwicklung der letzten fünf Jahre, wobei hier zwischen der Entwicklung politischer Maßnahmen ("Politik") zur Bekämpfung der jeweiligen Umweltprobleme und der faktischen Entwicklung des Zustandes der Umwelt ("Umweltzustand") unterschieden wird:

Tabelle zu Umweltproblem siehe Anhnag

Selbst wenn man der Tatsache Rechnung trägt, daß Fortschritte in der Politik günstiger beurteilt werden als die Verbesserungen des Umweltzustands selbst, die - sofern die Politik angemessen ist auf politische Veränderungen ja folgen müßten, verdeutlicht die Bewertungsübersicht bereits, daß ein Durchbruch zu entscheidenden Erfolgen in den letzten fünf Jahren jedenfalls noch nicht erzielt werden konnte. Diese nüchterne Sicht steht in eklatantem Widerspruch zu jener Variante des politischen Zeitgeistes, nach der Umweltprobleme seit einiger Zeit zunehmend für sekundär gehalten werden.

November 1998

Sie haben etwa 13% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 87% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema