Mit seinem Gutachten "Für ein verändertes System der Bildungsfinanzierung" hat der Sachverständigenrat Bildung der Hans-BöcklerStiftung im Herbst eine Diskussion über die Fortentwicklung der Bildung und die Mechanismen ihrer Finanzierung entfacht. Vor allem die linke Kritik sah in den Vorschlägen eine verklausulierte Befürwortung von Studiengebühren. Auch wenn die derzeitige Regierung nicht die Kraft zu einer so gewaltigen Neuorganisation hat, wie sie das Gutachten entwirft, ist die Idee der Sachverständigen keineswegs vom Tisch. Sicherlich wird es in der näheren Zukunft immer wieder Vorschläge zu privater Finanzierung oder verschiedenen Formen von Studiengebühren geben. Daher lohnt es sich, schon dieses Beispiel so zu diskutieren, daß man auch für die Zukunft lernt: Der Vorschlag der Hans-Böckler-Sachverständigen gibt Gelegenheit, sich exemplarisch dessen zu vergewissern, was derzeit Gesellschaftspolitik heißt. Zuerst noch einmal der Vorschlag der Sachverständigen. Dieser kreiert zwei technische Hilfsmittel zur Bildungsfinanzierung, nämlich B i l d u n g s k o n t o und B i l d u n g s g u ts c h e i n.
In der Januar-Ausgabe skizziert der Journalist David Brooks, wie die so dringend nötige Massenbewegung gegen den Trumpismus entstehen könnte. Der Politikwissenschaftler Philipp Lepenies erörtert, ob die Demokratie in den USA in ihrem 250. Jubiläumsjahr noch gesichert ist – und wie sie in Deutschland geschützt werden kann. Der Politikwissenschaftler Sven Altenburger beleuchtet die aktuelle Debatte um die Wehrpflicht – und deren bürgerlich-demokratische Grundlagen. Der Sinologe Lucas Brang analysiert Pekings neue Friedensdiplomatie und erörtert, welche Antwort Europa darauf finden sollte. Die Journalistinnen Susanne Götze und Annika Joeres erläutern, warum die Abhängigkeit von Öl und Gas Europas Sicherheit gefährdet und wie wir ihr entkommen. Der Medienwissenschaftler Roberto Simanowski erklärt, wie wir im Umgang mit Künstlicher Intelligenz unsere Fähigkeit zum kritischen Denken bewahren können. Und die Soziologin Judith Kohlenberger plädiert für eine »Politik der Empathie« – als ein Schlüssel zur Bekämpfung autoritärer, illiberaler Tendenzen in unserer Gesellschaft.