In vielen Märchen und in manchen Kinderbüchern, etwa in Maurice Sendaks "Wo die wilden Kerle wohnen" oder in James Barries "Peter Pan" werden wir am Ende immer wieder Zeugen einer Szene, in der die kleinen Helden nach ihrer Reise ins Wunderland in ihrem Bettchen sitzen, sich - pardauz - aufrichten, verwundert die Augen reiben und fragen, wo sie eigentlich waren oder jetzt sind. Am Ende ist unklar, ob die vergangene Nacht mit ihren Träumen, mit ihrer Gegenwelt ein Vorgriff aufs Erwachsenensein oder Nachgeschmack einer zu Ende gehenden Kindheit war. Es handelt sich dabei ersichtlich um Geschichten von seelischen Wachstumsschmerzen. Das ist die Lage, in der sich die Grünen nach ihrer außerordentlichen Bundesdelegiertenversammlung in Bielefeld befinden.
Ein Abschiedsritual
Wer sich den Diskussionen der Grünen seit Amtsamtritt der Schröder/FischerRegierung unvoreingenommen stellt, kann nur erschrecken - weniger über die Inhalte, vielmehr über den Gefühlshaushalt der Partei.