Ausgabe März 1999

Stiftungsinitiative deutscher Unternehmen: Erinnerung, Verantwortung und Zukunft.

Gemeinsame Erklärung anläßlich des Treffens der Vertreter von 12 deutschen Unternehmen mit Bundeskanzler Gerhard Schröder am 16. Februar 1999 in Bonn (Wortlaut)

 Die nachstehend dokumentierte Erklärung wurde nach Redaktionsschluß dieser Ausgabe veröffentlicht. Wir werden darauf zurückkommen. Zum Kontext vgl. den Beitrag "Entschädigung im Jahrhunderttakt" von Dieter Schröder und Rolf Surmann (S. 292 ff.) sowie u.a. unseren Offenen Brief an den 14. Deutschen Bundestag "Betr.: Wiedergutmachung" in Heft 10/1998 (S. 1159 f.) und die Resonanz auf die anschließende Postkartenaktion in den folgenden Heften. - D. Red.

Die Unternehmen Allianz AG, BASF AG, Bayer AG, BMW AG, DaimlerChrysler AG, Deutsche Bank AG, Degussa-Hüls AG, Dresdner Bank AG, Friedr. Krupp AG Hoesch-Krupp, Hoechst AG, Siemens AG und Volkswagen AG haben dem Bundeskanzler heute die Errichtung einer Stiftungsinitiative deutscher Unternehmen: Erinnerung, Verantwortung und Zukunft vorgeschlagen. Der Bundeskanzler begrüßt und würdigt diese Initiative und sagt die Begleitung durch die Bundesregierung zu.

Die Unternehmen wollen am Ende des Jahrhunderts ein abschließendes materielles Zeichen setzen, aus Solidarität, Gerechtigkeit und aus Selbstachtung. Diese Initiative ist eine unmittelbare gesellschaftliche Ergänzung der staatlichen Wiedergutmachungspolitik. Da die staatliche Wiedergutmachungspolitik aus öffentlichen Steuermitteln erfolgte, war die deutsche Wirtschaft auch bislang stets mittelbar an den Leistungen beteiligt.

März 1999

Sie haben etwa 31% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 69% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Warnungen aus Weimar

von Daniel Ziblatt

Autokraten sind vielerorts auf dem Vormarsch. Ihre Machtübernahme ist aber keineswegs zwangsläufig. Gerade der Blick auf die Weimarer Republik zeigt: Oft ist es das taktische Kalkül der alten Eliten, das die Antidemokraten an die Macht bringt.

Allzu perfekte Opfer

von Olga Bubich

„Das normale Vergessen ist der programmierte Zelltod des geistigen Lebens. Es formt die Erfahrung zu einer nützlichen Geschichte“, schreibt der amerikanische Schriftsteller Lewis Hyde. Da es keinen Grund gibt, ihm zu widersprechen, stellt sich eine nicht minder logische Frage – nützlich für wen?

Befreiung als Zusammenbruch

von Klaus-Dietmar Henke

Im August 1941 wandte sich Thomas Mann in einer seiner berühmten Radiobotschaften aus dem amerikanischen Exil wieder einmal an die deutschen Hörer. Die Sowjetunion schien fast besiegt, die Vereinigten Staaten befanden sich noch nicht im Krieg, Präsident Roosevelt und Winston Churchill hatten mit der Atlantik-Charta eben ihren Gegenentwurf zu Hitlers Pax Germanica der totalen Unterwerfung verkündet.

Kein »Lernen aus der Geschichte«

von Alexandra Klei, Annika Wienert

Wofür steht der 8. Mai 1945 in der deutschen Erinnerungskultur? Bereits zum 70. und zum 75. Jahrestags beschäftigten wir uns ausführlich mit dieser Frage. Ist dem jetzt, am 80. Jahrestag, etwas Neues hinzuzufügen?