Die Europäische Umweltagentur (EUA) hat auch in diesem Jahr einen Bericht zur Lage der Umwelt in Europa veröffentlicht. 1) Der Zustand der Umwelt hat sich diesem Bericht zufolge kaum verbessert, im Gegenteil: Bei einigen Problemen zeigen sich besorgniserregende Trends. Der Umweltpolitik der EU ist es gerade in vielen Wirtschaftsbereichen noch immer nicht gelungen, den Gedanken der nachhaltigen Entwicklung in den grundlegenden Strukturentscheidungen zu verankern. 2) Nach wie vor wird von der EUA nicht erwartet, daß die Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft die im Dezember 1997 in Kyoto vereinbarten Verpflichtungen zur Reduktion der Emission von Treibhausgasen erfüllen können. Zwischen 1990 und 1996 sind die Emissionen von Kohlendioxid in der EU nur um etwa 1% zurückgegangen. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten, von denen eine ganze Reihe - etwa Belgien, Finnland, Griechenland, die Niederlande, Spanien und Schweden - einen Anstieg von etwa 10% zu verzeichnen haben.
In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist.