Ausgabe April 2000

Zur Logik des militärischen Humanismus

Zu den prominentesten Kritikern des NATO-Verhaltens im Fall Kosovo gehört Noam Chomsky. Schon im vergangenen Sommer hatte der Querdenker vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) unter dem Titel "New Military Humanism: Lessons of Kosovo" eine zornige Abrechnung vorgelegt. In diesen Tagen erscheint das Buch in französischer Übersetzung bei Page Deux (CP 34, CH 1000 Lausanne 20). Das Nachwort nutzte Chomsky jetzt zu einem Rückblick auf die Begründungsmuster der NATO-Operation "Allied Force ", deren Logik er in minuziöser Auseinandersetzung mit den seither dokumentierten Fakten seziert. Mit freundlicher Genehmigung des Verfassers veröffentlichen wir, in eigener Übersetzung, eine kürzere deutsche Version. - D. Red.

Nachdem die Wogen sich geglättet haben, sollte es eigentlich möglich sein, unaufgeregt Rückschau auf den Kosovokrieg der NATO zu halten.

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Aktuelle Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

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