Ökologische Folgen der Globalisierung
Die Suche nach Rohstoff- und Absatzmärkten hat kapitalistische Unternehmen schon seit Jahrhunderten über die Grenzen ihrer Länder hinausgetrieben, doch erst in den letzten Jahrzehnten ist eine internationale Ordnung geschaffen worden, welche programmatisch auf die Formation einer grenzenlosen, einer transnationalen Ökonomie hinarbeitet. Im utopischen Weltmodell der wirtschaftlichen Globalisierung erscheint die Erde als ein homogener Raum, durchgängig und durchlässig, in dem Güter und Kapital unbehindert zirkulieren können. Man stellt sie sich als einen enormen Marktplatz vor, auf dem Produktionsfaktoren dort gekauft werden, wo sie am billigsten sind (global sourcing), und Waren dort abgesetzt werden, wo sie den besten Preis erzielen (global marketing). Doch zum andauernden Verdruß der neoliberalen Himmelsstürmer erweisen sich Gesellschaften allenthalben als träge und widerständig; die Kärrnerarbeit der Globalisierer besteht darin, die schnöde Wirklichkeit an das ideale Modell anzupassen. Am Horizont ihrer Anstrengungen winkt das Versprechen, in einer Welt zu leben, die aus ihren begrenzten Mitteln das Maximum herausholt. Darum geht es bei der Liberalisierung der Märkte: über die Selektionskraft des Wettbewerbs allerorten den effizienten Einsatz von Kapital, Arbeit, Intelligenz und auch Naturressourcen sicherzustellen (und neue Machtoptionen zu eröffnen).