Ausgabe Juli 2000

Konzepte für die Zukunft der Streitkräfte.

Gemeinsame Sicherheit und Zukunft. Bericht der Weizäcker-Kommission vom 23. Mai 2000 (Auszüge)

Nach ziemlich genau einem Jahr Arbeit hat die Kommission unter Leitung des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker ihre Vorschläge zur Reform der Bundeswehr unterbreitet. Doch Rudolf Scharping, der diese Wehrstrukturkommission eingesetzt und mit einem Auftrag ausgestattet hatte, will ihr nun in entscheidenden Punkten nicht folgen. Der Verteidigungsminister legte am 1. Juni sein eigenes Konzept vor. Wir dokumentieren die zentralen Kapitel beider Papiere in Auszügen. (Vgl. auch den Kommentar von Jürgen Rose in diesem Heft sowie zum Thema Frauen in der Bundeswehr den Beitrag von Mechtild Jansen, Männer Macht Militär, im Februarheft.) - D. Red.

Gemeinsame Sicherheit und Zukunft der Bundeswehr.

III. Auftrag und Folgerungen

[...]

AUFTRAG

63. Im Jahre 1992 hat die Bundesregierung den Auftrag der Bundeswehr wie folgt formuliert: Die Bundeswehr - schützt Deutschland und seine Staatsbürger gegen politische Erpressung und äußere Gefahr; - fördert die militärische Stabilität und die Integration Europas; - verteidigt Deutschland und seine Verbündeten; - dient dem Weltfrieden und der internationalen Sicherheit im Einklang mit der Charta der Vereinten Nationen; - hilft bei Katastrophen, rettet aus Notlagen und unterstützt humanitäre Aktionen.

64.

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Aktuelle Ausgabe Oktober 2025

In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

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