Nach dem Scheitern der Großbankenfusion
Für die eigentliche Überraschung sorgte die Regierung. Viele rotgrüne Politiker bedauerten lauthals das Scheitern der Fusion, und auch der Bundeskanzler und sein Wirtschaftsminister Müller zeigten sich enttäuscht, dass Deutsche und Dresdner Bank nun doch nicht zusammenfinden. Schröder hätte das Zusammengehen beider Häuser "begrüßt". Das ist mehr als ein neuer Zungenschlag: Bislang galt es wenigstens noch als politische Pflichtübung, die grassierende Fusionitis in der Wirtschaft zu kritisieren und ansonsten auf das (zahnlose) Kartellrecht zu verweisen. Rückblick: Offiziell fiel der Startschuss am Donnerstag, den 9. März. Pünktlich um 11 Uhr endete die Sendesperrfrist für die Pressemitteilung der künftigen Partner: "Deutsche Bank und Dresdner Bank fusionieren zur führenden Bank Europas mit herausragender globaler Plattform." Im Wesentlichen sollte die grundlegende Renovierung des Kerns der Deutschland AG aus drei Maßnahmen bestehen: - Die Deutsche Bank übernimmt die Dresdner Bank.
Die neue "grüne" Deutsche Bank konzentriert sich fortan auf das private und institutionelle Großkundengeschäft. - Die Allianz übernimmt das private Massenkundengeschäft und den Vertrieb von Versicherungspolicen.