"Was soll ich denn sagen? Wenn ich seinen Tod bejubelte, wäre das undiplomatisch. Wenn ich ihn bedauerte, wäre es scheinheilig." So der Kommentar eines ungenannten Ministers aus einem afrikanischen Staat, der an dem zweitägigen Franko-Afrikanischen Gipfeltreffen zu "Afrika und Globalisierung" in Yaounde am 18. und 19. Januar 2001 teilnahm. Die Nachricht vom gewaltsamen Tod des offiziellen politischen Machthabers in der ganz und gar nicht demokatischen DR Kongo, General Laurent-Désiré Kabila, vermochte den geplanten Konferenzverlauf zwar gründlich zu stören, Trauer und Bestürzung hingegen hielten sich in Grenzen.
Das Hauptaugenmerk galt vielmehr der Frage, wie es denn nun hinsichtlich der verfahrenen Situation in dem arg mitgenommenen Staat weitergeht, dessen Konflikt weit reichende Folgen für die gesamte Region des östlichen und südlichen Afrika hat. Immerhin sind in dem Krieg im Kongo derart viele afrikanische Akteure (und zahlreiche internationale Nutznießer, deren Profite nicht nur als groß angelegten Waffengeschäften stammen) direkt verwickelt, dass einige Kommentatoren bereits in polemischer Überspitzung vom ersten afrikanischen Weltkrieg reden.