Energiepolitik unter Bush und Cheney
Mit Spannung sah die Welt Mitte Juli auf die alte Bundeshauptstadt Bonn, als dort erneute Verhandlungen zur Abwehr des Treibhauseffekts stattfanden, nachdem Den Haag so kläglich gescheitert war. Eigentlich hatte auch vom Bonner "Klimagipfel" niemand einen Kompromiß erwartet, große Optimisten vielleicht ausgenommen - schon gar nicht die Zustimmung der "Umbrellastaaten" (zu denen außer den USA Kanada, Neuseeland, Australien und Japan gehören). Um so überraschender kam deren Kehrtwende, die die Vereinigten Staaten auf dem Parkett der Klimaverhandlungen nun als Außenseiter dastehen läßt. Andererseits war es nicht weiter verwunderlich, daß Amerika nicht mitspielen würde, da George W. Bush das Kyotoprotokoll bereits im März als einen Vertrag mit "verhängnisvollen Defekten" bezeichnet und für tot erklärt hatte. So ist die Bush-Administration fest davon überzeugt, daß die eigene Wirtschaft schweren Schaden nähme, würde das Protokoll in seinem jetzigen Zustand ratifiziert, während die Entwicklungsländer, darunter China und Indien, von dessen Reduktionszielen ausgeklammert blieben.
Dabei waren gerade mit Blick auf die Forderungen der Vorgängerregierung unter Bill Clinton Nachbesserungen vorgenommen worden, um die vermeintlichen Belastungen der amerikanischen Ökonomie zu reduzieren.