Ausgabe September 2025

Abschiebung à la Trump: Inhumanität als Prinzip

Donald Trump besichtigt das Abschiebegefängnis »Alligator Alcatraz« in Ochopee, Florida, 1.7.2025 (IMAGO / White House)

Bild: Donald Trump besichtigt das Abschiebegefängnis »Alligator Alcatraz« in Ochopee, Florida, 1.7.2025 (IMAGO / White House)

Am Mittwoch, den 6. August dieses Jahres, fuhr kurz vor sieben Uhr morgens ein gelber Umzugswagen auf den Parkplatz eines Baumarkts in Los Angeles. Tagelöhner, die hier regelmäßig auf Arbeit hoffen, versammelten sich um den Wagen. Auf Spanisch erklärte ihnen der Fahrer, er habe Arbeit anzubieten. Mehr und mehr Jobsuchende umkreisten den Kleinlaster. Plötzlich ging die Ladeklappe des Wagens hoch. Rund ein Dutzend maskierte und mit Gewehren bewaffnete Sicherheitskräfte der US-Grenz- und Immigrationsbehörden sprangen aus dem Wagen und jagten die Männer, die auseinanderstoben, über den Parkplatz. 

16 von ihnen wurden bei der Aktion festgenommen und in eine Haftanstalt für Immigranten gebracht. Sie seien illegal aus Guatemala, Mexiko, Honduras und Nicaragua nach Kalifornien gekommen, schrieb das Heimatschutzministerium. Der Leiter des Grenzschutzes, Gregory Bovino, postete Aufnahmen der Festnahmen, auch von innerhalb des Umzugswagens, und kündigte weitere Razzien in Los Angeles an. Er nannte die Aktion „Operation Trojanisches Pferd“ und schrieb: „Ein anderer Tag, andere illegale Einwanderer, das gleiche Ziel. Wir sind hier in Los Angeles auf einer Mission.

»Blätter«-Ausgabe 9/2025

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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