Im Juli 2001 hat die Bundesregierung ihren neuesten "Gesamtwaldbericht" vorgelegt. Er verdeutlicht die jüngsten Statistiken der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO): Nach wie vor werden jährlich etwa 15 Mio. Hektar Wald zerstört. Dieser Befund ist mehr als besorgniserregend - die zentrale Rolle des Waldes für den Klimaschutz, die Erhaltung der Artenvielfalt und viele andere ökologische und soziale Funktionen sind vielfach beschrieben worden. Auch die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes steht außer Zweifel: 1998 wurden weltweit etwa 3 Mrd. Kubikmeter Rohholz geschlagen, und als natürliche Ressource ist Holz für die nachhaltige Entwicklung global unverzichtbar. Wie kann aber angesichts der fortschreitenden Zerstörung eine ökologisch, ökonomisch und sozial verträgliche Nutzung der Wälder überhaupt erreicht werden? Ein Ansatz besteht darin, die verschiedenen Formen der Waldbewirtschaftung zu "zertifizieren".
Problematisch ist die Vielzahl an Gütesiegeln dieser Art: Weltweit gibt es derzeit etwa 50 verschiedene Umweltstandards und Zertifizierungssysteme mit meist regional bedingten Richtlinien.