Ausgabe Januar 2002

Gütesiegel für Wälder

Im Juli 2001 hat die Bundesregierung ihren neuesten "Gesamtwaldbericht" vorgelegt. Er verdeutlicht die jüngsten Statistiken der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO): Nach wie vor werden jährlich etwa 15 Mio. Hektar Wald zerstört. Dieser Befund ist mehr als besorgniserregend - die zentrale Rolle des Waldes für den Klimaschutz, die Erhaltung der Artenvielfalt und viele andere ökologische und soziale Funktionen sind vielfach beschrieben worden. Auch die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes steht außer Zweifel: 1998 wurden weltweit etwa 3 Mrd. Kubikmeter Rohholz geschlagen, und als natürliche Ressource ist Holz für die nachhaltige Entwicklung global unverzichtbar. Wie kann aber angesichts der fortschreitenden Zerstörung eine ökologisch, ökonomisch und sozial verträgliche Nutzung der Wälder überhaupt erreicht werden? Ein Ansatz besteht darin, die verschiedenen Formen der Waldbewirtschaftung zu "zertifizieren".

Problematisch ist die Vielzahl an Gütesiegeln dieser Art: Weltweit gibt es derzeit etwa 50 verschiedene Umweltstandards und Zertifizierungssysteme mit meist regional bedingten Richtlinien.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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