Ausgabe Januar 2002

Gütesiegel für Wälder

Im Juli 2001 hat die Bundesregierung ihren neuesten "Gesamtwaldbericht" vorgelegt. Er verdeutlicht die jüngsten Statistiken der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO): Nach wie vor werden jährlich etwa 15 Mio. Hektar Wald zerstört. Dieser Befund ist mehr als besorgniserregend - die zentrale Rolle des Waldes für den Klimaschutz, die Erhaltung der Artenvielfalt und viele andere ökologische und soziale Funktionen sind vielfach beschrieben worden. Auch die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes steht außer Zweifel: 1998 wurden weltweit etwa 3 Mrd. Kubikmeter Rohholz geschlagen, und als natürliche Ressource ist Holz für die nachhaltige Entwicklung global unverzichtbar. Wie kann aber angesichts der fortschreitenden Zerstörung eine ökologisch, ökonomisch und sozial verträgliche Nutzung der Wälder überhaupt erreicht werden? Ein Ansatz besteht darin, die verschiedenen Formen der Waldbewirtschaftung zu "zertifizieren".

Problematisch ist die Vielzahl an Gütesiegeln dieser Art: Weltweit gibt es derzeit etwa 50 verschiedene Umweltstandards und Zertifizierungssysteme mit meist regional bedingten Richtlinien.

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In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

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