Ausgabe Mai 2002

Genug ist genug

Erklärung von Präsident George W. Bush im Rosengarten des Weißen Hauses am 4. April 2002 (Wortlaut)

Im Verlauf von einer Woche hat sich die Situation im Nahen Osten dramatisch verschlechtert. Am Mittwoch berichtete mir mein Sondergesandter Anthony Zinni, dass wir unmittelbar vor einem Waffenstillstandsabkommen stehen, das palästinensische und israelische Menschenleben gerettet hätte. Diese Hoffnung wurde zunichte gemacht, als Terroristen eine Gruppe unschuldiger Menschen in einem Hotel in Netanya angriffen und viele Männer und Frauen töteten. Der Terror fordert einen immer höheren Tribut. In den inzwischen vergangenen Tagen hat die Welt mit wachsender Besorgnis den Horror der Bombenanschläge und Beerdigungen sowie das erschreckende Bild von Panzern auf den Straßen beobachtet. Auf der ganzen Welt trauern die Menschen um die Israelis und Palästinenser, die ihr Leben verloren haben. Wenn ein 18jähriges palästinensisches Mädchen überredet wird, sich selbst in die Luft zu sprengen und dabei ein 17jähriges israelisches Mädchen tötet, stirbt die Zukunft selbst - die Zukunft des palästinensischen Volks und die Zukunft des israelischen Volks.

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Aktuelle Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

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