Seit dem Ausbruch der Al-Aksa-Intifada am 28. September 2002 hat sich die Lage im Nahen Osten dramatisch verschlechtert. Die Konfliktparteien beschuldigen sich gegenseitig, nicht fähig zu sein, das Blutvergießen zu beenden und zu Friedensverhandlungen zurückzukehren. Beide Seiten sind Geiseln eines Teufelskreises von Gewalt und Gegengewalt geworden. Einige meinen deshalb, es sei nicht mehr möglich, den Friedensprozess wiederzubeleben.
Nachdem die zweite Intifada ausgebrochen war, begann Israels Regierung damit, gezielt palästinensische Aktivisten zu ermorden. Dafür setzt sie F-16 Kampfflugzeuge, Kampfhubschrauber, Panzer und all ihre militärische Macht ein. Fast jedes Mal, wenn ein Aktivist getötet wurde, schworen seine Kameraden Rache – und die Gewaltspirale drehte sich weiter. Israel verschärfte seine Unterdrückungsmaßnahmen gegen die Palästinenser durch Abriegelungen, Ausgangssperren und die Einrichtung von Checkpoints, an denen Personenkontrollen vorgenommen werden. Es isolierte palästinensische Wohngebiete voneinander und besetzte aufs Neue Teile des Gebiets „A“, das vorher unter voller palästinensischer Kontrolle gewesen war. Mittlerweile sind das gesamte Westjordanland und Abschnitte des Gazastreifens wieder besetzt.
Nach zwei Jahren Gewalt scheint die Lage komplizierter denn je.