Die Pläne der Bush-Administration für eine neue Welt beruhen auf einer Fortschrittstheorie, wonach der endgültige und natürliche Zustand der Menschheit eine weltumspannende Demokratie ist. Und dabei bedeutet das präemptive Vorgehen gegen Schurkenregime wie das im Irak eben nur, Hindernisse auf dem Weg zu dieser gemeinsamen Bestimmung zu beseitigen.
Es gibt allerdings einen bedeutenden ideologischen Konflikt innerhalb des rechten Flügels der Republikaner und der konservativen intellektuellen Kreise. Ein beachtlicher Teil der christlichen fundamentalistischen Gemeinde in den Vereinigten Staaten ist mittlerweile davon überzeugt, der Islam stehe für das Böse und der Krieg der USA mit der islamischen Welt sei Teil biblischer Vorhersehung.
Diese selbstgerechte, theologisch unqualifizierte und extrem gefährliche Idee findet ihre verfeinerte Entsprechung in der weit verbreiteten These, dass Moslems unfähig zur Demokratie seien.
Samuel Huntingtons boshafte Behauptung, der "nächste Weltkrieg" werde ein Kampf der Kulturen sein, enthält unter anderem die Anmerkung, es sei eine rein moslemische Eigenschaft, zur Gewalt zu neigen.
Solche Ideen werden allerdings ganz pragmatisch in einem Artikel von Larry Diamond mit dem Titel "Universal Democracy?" in Frage gestellt. Der Autor arbeitet beim Hoover Institut, der Text erschien in der neuesten Ausgabe der in Washington, D.C.