Ausgabe März 2003

Es liegt keine Ehre im Mord. Aufruf zur Kriegsdienstverweigerung von US-amerikanischen Veteranen an aktive Soldaten und Reservisten vom 20. Januar 2003 (Wortlaut)

Wir sind Veteranen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten. Wir stehen mit der Mehrheit der Menschheit, einschließlich Millionen unseres eigenen Landes, in Opposition zu dem jetzt mit aller Kraft vorbereiteten Krieg der USA gegen den Irak.

Wir sind Veteranen der Streitkräfte der Vereinigten Staaten.

Wir stehen mit der Mehrheit der Menschheit, einschließlich Millionen unseres eigenen Landes, in Opposition zu dem jetzt mit aller Kraft vorbereiteten Krieg der USA gegen den Irak. Wir waren an vielen Kriegen zu verschiedenen Zeiten beteiligt; wir haben verschiedene politische Ansichten, aber wir stimmen darin überein, dass dieser Krieg falsch ist. Viele von uns glaubten, im Militär zu dienen, sei unsere Pflicht, und es sei unsere Aufgabe, dieses Land zu verteidigen. Unsere Erfahrungen beim Militär ließen uns vieles von dem, was man uns lehrte, in Frage stellen.

Nun sehen wir, dass unsere wirkliche Pflicht darin besteht, euch, die ihr bei den US-Streitkräften seid, zu ermutigen, herauszufinden, in welchen Kampf ihr geschickt werdet, wofür ihr sterben sollt und welches die Folgen eurer Aktionen für die Menschheit sein werden. Wir rufen euch auf, ihr, die ihr aktiven Militärdienst leistet, und ihr Reservisten: Folgt eurem Gewissen und tut das Richtige. Während des letzten Krieges wurde uns als Truppe befohlen, aus sicherer Entfernung zu morden.

Sie haben etwa 19% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 81% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe September 2025

In der September-Ausgabe plädiert Lea Ypi für eine Migrationsdebatte im Sinne der Aufklärungsphilosophie. Cinzia Sciuto fordert, der zunehmenden Aushöhlung des Völkerrechts mit einer entschiedenen Verteidigung desselben zu begegnen – und nicht mit Resignation und falschem Realismus. Für Georg Diez markieren die Kriegsverbrechen in Gaza und die fehlenden Reaktionen darauf einen Epochenbruch; sie stünden für nicht weniger als den Verrat des Westens an der Humanität. Herfried Münkler analysiert, wie Kriege historisch endeten und Friedenszeiten begannen und was das mit Blick auf den Ukrainekrieg bedeutet. Simone Schlindwein deckt auf, wie Russland junge Afrikanerinnen mit falschen Versprechen für die Kriegswirtschaft rekrutiert. Warum die grüne Digitalisierung ein Mythos ist und was der KI-Boom den Globalen Süden kostet, erläutern Ingo Dachwitz und Sven Hilbig. Und Eva-Maria Klinkisch sowie Markus Rieger-Ladich zeigen auf, wie Long Covid-Betroffene von der Gesellschaft und dem Gesundheitssystem systematisch ignoriert werden – und was dagegen zu tun ist. 

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Waffenruhe und Repression

von Katajun Amirpur

Die Schadenfreude in der iranischen Bevölkerung über die Tötung einiger verhasster Anführer der Revolutionsgarden währte nur kurz. Denn als Israel am 13. Juni Anlagen des iranischen Atomprogramms, militärische Einrichtungen und hochrangige Kommandeure der iranischen Militärführung angriff, wurde schnell klar: Benjamin Netanjahu hielt nicht, was er versprochen hatte.

Donald Trump und die moderne Konterrevolution

von Bernard E. Harcourt

Mit einer Flut von Präsidialdekreten und Notstandserklärungen hat Donald Trump die Axt an den US-amerikanischen Regierungsapparat und die globale Ordnung gelegt. Er zerschlägt den Verwaltungsstaat, schließt Behörden und entlässt Bundesbedienstete.