Vergegenwärtigen wir uns die Situation im Herbst 2001. So paradox es heute klingen mag: Die Konstellation politischer Kräfte erschien damals günstig, sowohl auf der britischen Insel als auch in der internationalen Arena. Zwar kriselte die Konjunktur weltweit, zwar herrschte Bestürzung über die fürchterlichen Vorkommnisse in den USA am 11. September, zwar rumorten die regionalen Konflikte auf dem Balkan, im Kaukasus, in Afrika. Aber …
In Großbritannien hatte sich die Labour Party durch die Wahl im Frühjahr ein sattes parlamentarisches Polster für die nächsten fünf Jahre zugelegt und so die Hoffnungen der Stamm-Wähler – kurzfristig enttäuscht durch die fiskale Knauserigkeit der ersten Labour-Legislaturperiode – wiederbelebt. Rupert Murdoch und dessen Medienimperium ("The Times", "The Sun", "The Sunday Times", Sky TV) zu umwerben, hatte sich eindeutig ausgezahlt.1 Und das Massaker in Manhattan hatte weltweit eine Welle der Solidarität mit den Angegriffenen ausgelöst, was eine einmütige und gemeinsame Kampagne gegen den Terrorismus versprach.