Ausgabe April 2004

Teherans Atompolitik

Die Balance of Power und das regionale Sicherheitsdilemma

Die iranische Atomenergiepolitik steht seit dem Frühjahr 2003 mit im Zentrum der internationalen Debatte um die künftige Entwicklung der Region. Während die Vereinigten Staaten die iranische Regierung verdächtigen, die Fähigkeit zur Anreicherung von Uran – und damit eine zentrale Voraussetzung für den Bau von Atombomben – erwerben zu wollen, insistierte die iranische Regierung stets auf dem friedlichen Charakter des iranischen Atomenergieprogramms und hob ihre Bereitschaft hervor, die Bestimmungen des Nuklearen Nichtverbreitungsvertrages (NVV) einhalten zu wollen.

Durch die Vermittlung der EU-Außenminister zwischen der iranischen Regierung und der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) Ende Oktober 2003 erklärte sich der Iran bereit, das 1997 beschlossene Zusatzprotokoll zum Nichtverbreitungsvertrag (NVV) zu unterzeichnen und der IAEO den vollständigen Zugang zu allen atomaren Anlagen zu gewähren. Damit wurde eine weitere Eskalation des Konflikts vorerst abgewendet. Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass auch weiterhin die iranische Regierung auf der einen und die Vereinigten Staaten auf der anderen Seite in der Atomenergiefrage gegensätzliche Ziele verfolgen.

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