Während die Situation im Irak nach wie vor von Unsicherheit und militärischen Auseinandersetzungen geprägt ist, wird im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen die Debatte über die Irak-Intervention vermehrt mit finanziellen Argumenten geführt: Wieviel kostet der Krieg im Irak? Dabei werden gerne verschiedene Faktoren miteinander vermischt. In der Regel geht es – wenn von den Kriegskosten die Rede ist – um die Zusammenfassung von Kriegsführungs- und Wiederaufbaukosten. Präsident George W. Bush selbst brachte dafür die Summe von 87 Mrd. USDollar ins Gespräch, was ihm seitens der Opposition sofort den Vorwurf der Beschönigung einbrachte.
Es ist zweifelhaft, ob das US-Militär jemals eine auch nur annähernd realistische Kostenschätzung der Kampfhandlungen vorlegen konnte. Letzten Endes sind alle diesbezüglichen Angaben reine Spekulation. Man kann davon ausgehen, dass niemand in den USA Interesse daran hat, der Öffentlichkeit ein genaues Bild zu vermitteln. Den meisten vorliegenden Schätzungen ist immerhin gemein, dass die finanziellen Kosten der unmittelbaren Kriegshandlungen (wobei immer nur diejenigen der USA und ihrer Verbündeten gemeint sind) höher angesetzt werden als die Aufbaukosten. Bezogen auf Bushs 87-Milliarden-Paket ist die Relation etwa 67 zu 20 Mrd.