oder Wie Ariel Scharon Recht behält
Scheich Ahmed Jassin war der 327. Palästinenser, der seit Beginn der zweiten Intifada einer "gezielten Tötung" zum Opfer fiel. So heißt in Israels Regierungsjargon der Raketenangriff auf den Gründer der islamischen Widerstandsbewegung Hamas. Hamas, ein Produkt der ersten Intifada, hat den Oslo-Prozess von Anfang an politisch wie militärisch bekämpft und propagiert einen islamischen Staat Palästina auf dem gesamten ehemaligen Mandatsgebiet. Dabei verlangt ihr "bewaffneter Arm", die Kassem-Brigaden, mit Terroranschlägen auf israelischem Territorium dem Gegner einen hohen Blutzoll auch unter Zivilpersonen ab.
In jüngster Zeit haben hohe Funktionsträger allerdings eingestanden, dass eine "Befreiung" des ganzen Palästina wohl nur schrittweise möglich sein wird, was sich als Annäherung an die Anerkennung der Zweistaatenlösung in den Grenzen von 1967 deuten lässt. Es sind indes weniger die ideologischen Positionen der Hamas, die der Organisation Zulauf bescheren, als vielmehr ihr Netz an sozialen Einrichtungen und die Glaubwürdigkeit ihres Einsatzes in der zweiten Intifada.
Jassin war das politische und geistliche Oberhaupt der Hamas.