Ausgabe Januar 2005

Iran: Atom-Konflikt auf Raten

Die drei EU-Staaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben Mitte November mit dem Iran eine Absichtserklärung vereinbart. Darin verpflichtet sich der Iran, die Urananreicherung nur solange auszusetzen, bis die Vereinbarungen mit der EU Vertragsform angenommen haben. Im Gegenzug erklärten sich die drei EU-Staaten bereit, Irans WTO-Beitritt aktiv zu unterstützen, auf nuklearem Gebiet zusammenzuarbeiten und dem Land eindeutige Sicherheitsgarantien zu gewähren.

Damit ist der Konflikt nicht gelöst, sondern nur aufgeschoben. Der Iran will sich das Recht auf Urananreicherung grundsätzlich vorbehalten. Revolutionsführer Khamenei und Staatspräsident Khatami haben sich in den Sommermonaten 2004 verschiedene Male klar darauf festgelegt, auf dem Recht Irans zur Anreicherung von Uran zu bestehen. 1 Diese Position blieb bis heute unverändert. "Iran ist zu einer Zusammenarbeit mit der Atomenergiebehörde bereit, jedoch nicht zu einem Verzicht auf Urananreicherung", so der Direktor der iranischen Atomenergieorganisation, Reza Aghazadeh, und der Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrates, Hassan Rohani, Mitte Oktober. "Vielleicht ließe sich über die Dauer eines Moratoriums verhandeln, alles andere überschreitet unsere rote Linie und ist daher nicht verhandelbar", fügte Rohani hinzu.

Sie haben etwa 9% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 91% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema