Ausgabe Januar 2006

Polen und Ost-Deutschland im Ökologie-Vergleich

Polen und die Bundesrepublik haben sich zum Ziel der nachhaltigen Entwicklung bekannt. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die deutsch-polnischen Grenzregionen seit 1990 tatsächlich Fortschritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung erzielt haben. Der Beitrag gibt einen Überblick über die ökologische Entwicklung der drei an Polen grenzenden Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen sowie der drei angrenzenden Woiwodschaften Zachodniopomorskie (West-Pommern), Lubuskie und Dolnoslaskie (Niederschlesien) zwischen 1990 und 2000 – als Zwischenbilanz für das erste Jahrzehnt der Systemtransformation.1

Auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft sind seit 1990 viele positive Entwicklungen zu verzeichnen. So ging die Wasserentnahme in den polnischen Woiwodschaften deutlich zurück; in Lubuskie um mehr als 50 Prozent. Auch in den ostdeutschen Bundesländern verringerte sich der Wasserverbrauch. Zwischen 1991 und 1998 ging die Wasserentnahme der Industrie in allen drei Bundesländern erheblich zurück, in Brandenburg sogar um mehr als 40 Prozent, obwohl es in diesem Zeitraum bereits wieder zu einem deutlichen Wirtschaftswachstum kam.

In Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg sank zudem die Wasserentnahme der privaten Haushalte um bis zu 40 Prozent; einen Rückgang von 30 bis 40 Prozent verzeichneten die polnischen Woiwodschaften.

Sie haben etwa 12% des Textes gelesen. Um die verbleibenden 88% zu lesen, haben Sie die folgenden Möglichkeiten:

Artikel kaufen (1€)
Digitalausgabe kaufen (10€)
Anmelden

Aktuelle Ausgabe November 2025

In der November-Ausgabe ergründen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey die Anziehungskraft des demokratischen Faschismus. Frank Biess legt die historischen Vorläufer von Trumps autoritärer Wende offen – ebenso wie die Lebenslügen der Bundesrepublik. Daniel Ziblatt zieht Lehren aus der Weimarer Republik für den Umgang mit den Autokraten von heute. Annette Dittert zeigt, wie Elon Musk und Nigel Farage die britische Demokratie aus den Angeln zu heben versuchen. Olga Bubich analysiert, wie Putin mit einer manipulierten Version der russischen Geschichte seinen Krieg in der Ukraine legitimiert. Ute Scheub plädiert für die Umverteilung von Wohlstand – gegen die Diktatur der Superreichen. Sonja Peteranderl erörtert, inwiefern sich Femizide und Gewalt gegen Frauen mit KI bekämpfen lassen. Und Benjamin von Brackel und Toralf Staud fragen, ob sich der Klimakollaps durch das Erreichen positiver Kipppunkte verhindern lässt.

Zur Ausgabe Probeabo

Weitere Artikel zum Thema

Klimaanpassung: Wegducken statt handeln

von Lasse Thiele

Starkregen, Dürre, immer neue Hitzerekorde – selbst optimistische Zeitgenoss:innen müssen mittlerweile anerkennen, dass die Folgen der Klimakrise nicht mehr abwendbar und längst auch in Deutschland spürbar sind. Der Umgang mit solchen Extremwetterereignissen stellt eine der wichtigsten politischen Großbaustellen dieses Jahrhunderts dar.