Polen und die Bundesrepublik haben sich zum Ziel der nachhaltigen Entwicklung bekannt. Es stellt sich jedoch die Frage, ob die deutsch-polnischen Grenzregionen seit 1990 tatsächlich Fortschritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung erzielt haben. Der Beitrag gibt einen Überblick über die ökologische Entwicklung der drei an Polen grenzenden Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen sowie der drei angrenzenden Woiwodschaften Zachodniopomorskie (West-Pommern), Lubuskie und Dolnoslaskie (Niederschlesien) zwischen 1990 und 2000 – als Zwischenbilanz für das erste Jahrzehnt der Systemtransformation.1
Auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft sind seit 1990 viele positive Entwicklungen zu verzeichnen. So ging die Wasserentnahme in den polnischen Woiwodschaften deutlich zurück; in Lubuskie um mehr als 50 Prozent. Auch in den ostdeutschen Bundesländern verringerte sich der Wasserverbrauch. Zwischen 1991 und 1998 ging die Wasserentnahme der Industrie in allen drei Bundesländern erheblich zurück, in Brandenburg sogar um mehr als 40 Prozent, obwohl es in diesem Zeitraum bereits wieder zu einem deutlichen Wirtschaftswachstum kam.
In Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg sank zudem die Wasserentnahme der privaten Haushalte um bis zu 40 Prozent; einen Rückgang von 30 bis 40 Prozent verzeichneten die polnischen Woiwodschaften.