Ausgabe Juli 2006

Abgashandel

Die verheerenden ökologischen und ökonomischen Folgen des globalen Klimawandels machen klimapolitische Maßnahmen zwingend notwendig. Mittlerweile herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Politik umsteuern muss, um der zunehmenden Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre entgegenzuwirken. Die auf der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 beschlossene Klimarahmenkonvention und das daraus folgende Kyoto-Protokoll stellen die wesentlichen Grundlagen der internationalen Klimapolitik dar. Das Protokoll gibt in einem festgelegten Zeitrahmen völkerrechtlich verbindliche und überprüfbare Klimaschutzziele vor und begrenzt damit erstmalig die Menge an Treibhausgasen, die die Unterzeichnerstaaten emittieren dürfen.

Bezogen auf das Basisjahr 1990 sollen die Emissionen der sechs Treibhausgase1 innerhalb des Zeitraums 2008- 2012 um durchschnittlich fünf Prozent reduziert werden. Diese Mindestreduktionspflicht wird unterschiedlich auf die Vertragsstaaten verteilt. So soll die Europäische Union insgesamt acht Prozent reduzieren, wobei dieses Ziel auf die einzelnen Mitgliedstaaten umverteilt wird. Die Bundesrepublik hat im Rahmen der EU-Lastenteilungsvereinbarung eine Emissionsreduktion von 21 Prozent übernommen.

Um dramatische Umweltschäden zu vermeiden, ist es erforderlich, den weltweiten Temperaturanstieg langfristig auf maximal zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Stand zu begrenzen.

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In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

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