Ausgabe September 2006

Risiko Nanotechnologie

Schleichend und kaum bemerkt hat die Nanotechnologie Einzug in unser Leben gehalten. In weltweit über 200 Alltagsprodukten findet sich Nanomaterial – gemeint sind ultrafeine Teilchen, Röhren, Drähte oder dünne Filme im Bereich unter 100 Nanometer (ein Nanometer entspricht einem milliardstel Meter). Vor allem bei Sonnencremes gibt es mittlerweile kaum ein Produkt ohne die Nanopartikel Titandioxid und Zinkoxid. Aber auch Haushaltsreiniger, wetterfeste Textilien, Batterien, Pfannen, Waschmaschinen und Farben werden mit Hilfe von Nanotechnologie „optimiert“.

Dabei werden die Verbraucher als wehrlose Versuchskaninchen für Nanoprodukte benutzt. Diese kommen unreguliert auf den Markt, obwohl die Nanotechnologie erhebliche Risiken birgt – wie die Rückholaktion eines Nano- Reinigungsprodukts infolge zahlreicher Vergiftungsfälle gezeigt hat.

Derzeit liefern sich internationale Konzerne, Universitäten und Start-up- Firmen, getrieben von Prophezeiungen einer „neuen industriellen Revolution“, einen Wettlauf um Forschungsgelder und Patente. Und obwohl die EU-Kommission in ihrem Aktionsplan Nanowissenschaften und -technologie für die Jahre 2005 bis 2009 selbst zugibt, dass Toxizität und mögliche Gesundheitsgefahren, die von Nanopartikeln ausgehen, verheerender sein könnten als die auf größere Partikel zurückgehenden, sollen die EU-Forschungsmittel ab 2007 verdoppelt werden.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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