Ob Acker- oder Mannesmann, Siemens oder VW – nahezu täglich werden die Bürgerinnen und Bürger mit neuen Fällen von Versagen oder gar Kriminalität von Managern konfrontiert. Mit der von Franz Müntefering kreierten Heuschrecken- Metapher, wonach Fonds und Unternehmer, ständig im Dienst am shareholder value, das Land systematisch abgrasen und eine Wüste hinterlassen, hat sich das Bild vom unweigerlich unmoralischen Kapitalisten in den Köpfen der Verbraucher fast schon zementiert. Umweltverschmutzung, menschenunwürdige Produktionsbedingungen in den Produktionsstätten der sogenannten Dritten Welt, Minderbezahlung in heimischen Produktionsstätten und Korruption scheinen zur Normalität bei großen Unternehmen zu gehören.
Die Reaktionen der Verbraucher sind zwiespältig: Zum einen reagieren sie mit Gleichgültigkeit und Resignation, zum anderen aber nimmt die Zahl jener zu, die die Produkte der in die Negativschlagzeilen geratenen Unternehmen boykottieren, die sich an Protestkampagnen beteiligen und die die allgemeine Achtung von Umwelt- und Sozialstandards sowie mehr Transparenz fordern.