Ausgabe November 2008

Die Weltfinanzkrise - und was der neue US-Präsident tun sollte

Die von den Vereinigten Staaten ausgehende Immobilien- und Finanzkrise hat sich seit Anfang September zu einer Krise des globalen Finanzkapitalismus ausgewachsen, die zunehmend auch die Warenproduktion bedroht.

Die von den Vereinigten Staaten ausgehende Immobilien- und Finanzkrise hat sich seit Anfang September zu einer Krise des globalen Finanzkapitalismus ausgewachsen, die zunehmend auch die Warenproduktion bedroht. Das internationale Banken- und Kreditsystem funktioniert nicht mehr, die Börsen erleben massive Kurseinbrüche, und zahlreiche Wirtschaftsbereiche, allen voran die Bau- und Automobilbranche, stehen vor gewaltigen Absatz- und Produktionseinbrüchen.

Vor diesem Hintergrund haben sich die Regierungen der westlichen Industriestaaten zu einem radikalen Kurswechsel entschieden. Hatten sie zuvor jahrzehntelang eine neoliberale Politik der Deregulierung, auch und gerade gegenüber den Banken, betrieben, schwenken sie nun selbst in den angelsächsischen Ländern auf eine staatsinterventionistische Politik um. In bis vor kurzem unvorstellbarer Höhe bürgen Regierungen für die betroffenen Geldhäuser: In den USA wurde in Rekordzeit ein 700-Mrd.-Dollar-Paket zur Rettung der Banken durch den Kongress gepeitscht, und in der Bundesrepublik garantiert die Regierung in einer Höhe von 500 Mrd. Euro für deren Geschäftstätigkeit.

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In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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