Der Ressourcenreichtum Norwegens bildet die Grundlage für den hohen Lebensstandard des Landes, welcher im weltweiten Vergleich eine Spitzenposition einnimmt. Dennoch ist man sich im Lande bewusst, dass fossile Energien endlich sind. Seit 1990 gibt es deshalb einen Staatsfonds, in dem die Überschüsse aus Öl- und Gasverkäufen angelegt werden, um die finanzielle Handlungsfähigkeit des Königreichs langfristig zu gewährleisten.
Im Jahr 2004 wurde das ursprünglich lediglich auf intergenerationelle Gerechtigkeit angelegte Programm des Staatsfonds erweitert; seither beinhaltet es auch ethische Richtlinien, die von den Portfolio-Unternehmen einzuhalten sind. Diese Bestimmungen, welche das norwegische Parlament auf Basis des Graver-Reports für die Anlagepolitik des Fonds erlassen hat, sollen die Werte und Normen des Landes repräsentieren und schließen hauptsächlich die Kooperation mit Firmen aus, deren Geschäftspraktiken mit Menschenrechtsverletzungen, Kinderarbeit oder schwerer Umweltschädigung in Verbindung gebracht werden.
Wie effizient wirkt diese Ethik-Richtlinie? Ist sie, so soll hier gefragt werden, ein geeignetes wirtschaftspolitisches Instrument, um die Klima- und Umweltpolitik zu verbessern?
Methodisch geht die norwegische Staatsbank aktiv auf Unternehmen aus ihrem Portfolio zu, um sie für die Werte und Normen des Staatsfonds zu sensibilisieren.