Ausgabe März 2009

Kurzgefasst

Norman Birnbaum: Neuer Präsident, neue US-Außenpolitik?

Seit dem Amtsantritt von Barack Obama blickt die ganze Welt gebannt nach Washington: Wird der neue Präsident die Außenpolitik seines Amtsvorgängers im Wesentlichen fortsetzen oder kommt es zu einem grundlegenden Neuanfang? Norman Birnbaum, Professor em. an der Georgetown University in Washington, D.C., und Mitherausgeber der „Blätter“, stellt die neuen Akteure der US-Außenpolitik vor und diskutiert die Herausforderungen, vor denen der Präsident steht – vom Nahen Osten und dem Irak über Russland und China bis nach Afghanistan.

Elmar Altvater: Die kapitalistischen Plagen. Energiekrise und Klimakollaps, Hunger und Finanzchaos

Die biblischen Plagen erleben ihre Wiederauferstehung im realexistierenden Kapitalismus: Unter diesem Leitmotiv diskutiert Elmar Altvater, Professor em. für Politische Ökonomie an der Freien Universität Berlin, die immensen Herausforderungen der Gegenwart. Dabei kritisiert Altvater die aktuellen Krisenstrategien, aber auch – unter ökologischen Vorzeichen – die Fallstricke der keynesianischen Nachfragepolitik. Seine These: Nur wenn man die Krisen im Zusammenhang versteht und bekämpft, kann man ihren verheerenden Folgen politisch wirksam begegnen.

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Aktuelle Ausgabe Oktober 2025

In der Oktober-Ausgabe wertet Seyla Benhabib das ungehemmte Agieren der israelischen Regierung in Gaza als Ausdruck einer neuen Ära der Straflosigkeit. Eva Illouz ergründet, warum ein Teil der progressiven Linken auf das Hamas-Massaker mit Gleichgültigkeit reagiert hat. Wolfgang Kraushaar analysiert, wie sich Gaza in eine derart mörderische Sackgasse verwandeln konnte und die Israelsolidarität hierzulande vielerorts ihren Kompass verloren hat. Anna Jikhareva erklärt, warum die Mehrheit der Ukrainer trotz dreieinhalb Jahren Vollinvasion nicht zur Kapitulation bereit ist. Jan Eijking fordert im 80. Jubiläumsjahr der Vereinten Nationen mutige Reformen zu deren Stärkung – gegen den drohenden Bedeutungsverlust. Bernd Greiner spürt den Ursprüngen des Trumpismus nach und warnt vor dessen Fortbestehen, auch ohne Trump. Andreas Fisahn sieht in den USA einen „Vampirkapitalismus“ heraufziehen. Und Johannes Geck zeigt, wie rechte und islamistische Rapper Menschenverachtung konsumierbar machen.

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Weitere Artikel zum Thema Krieg und Frieden

Gaza und die Ära der Straflosigkeit

von Seyla Benhabib

Künftige Historikerinnen und Historiker, die auf den Israel-Gaza-Konflikt zurückblicken, werden möglicherweise erkennen, dass dieser Konflikt an der Schnittstelle dreier Entwicklungen steht, die gemeinsam das Koordinatensystem der nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeten internationalen Institutionen völlig verschoben und eine neue Ära eingeläutet haben.

Israel in der dekolonialen Matrix

von Eva Illouz

Manchmal kommt es auf der Weltbühne zu Ereignissen, die unmittelbar einen grundlegenden Bruch markieren. Der 7. Oktober 2023 war ein solches Ereignis. Die Hamas verübte Verbrechen gegen die Menschlichkeit, indem sie fast 1200 Israelis ermordete.

Eine mörderische Sackgasse

von Wolfgang Kraushaar

Wer seit dem 7. Oktober 2023 von Deutschland aus die Nachrichten zum Nahen Osten fortlaufend verfolgt, der steht vor einem quälenden Problem. Die Tag für Tag eintreffenden Informationen, Bilder und Videosequenzen sind so unerträglich geworden, dass man nahezu unausweichlich in eine moralische Zwangslage zu geraten droht.