Ausgabe März 2009

Kurzgefasst

Norman Birnbaum: Neuer Präsident, neue US-Außenpolitik?

Seit dem Amtsantritt von Barack Obama blickt die ganze Welt gebannt nach Washington: Wird der neue Präsident die Außenpolitik seines Amtsvorgängers im Wesentlichen fortsetzen oder kommt es zu einem grundlegenden Neuanfang? Norman Birnbaum, Professor em. an der Georgetown University in Washington, D.C., und Mitherausgeber der „Blätter“, stellt die neuen Akteure der US-Außenpolitik vor und diskutiert die Herausforderungen, vor denen der Präsident steht – vom Nahen Osten und dem Irak über Russland und China bis nach Afghanistan.

Elmar Altvater: Die kapitalistischen Plagen. Energiekrise und Klimakollaps, Hunger und Finanzchaos

Die biblischen Plagen erleben ihre Wiederauferstehung im realexistierenden Kapitalismus: Unter diesem Leitmotiv diskutiert Elmar Altvater, Professor em. für Politische Ökonomie an der Freien Universität Berlin, die immensen Herausforderungen der Gegenwart. Dabei kritisiert Altvater die aktuellen Krisenstrategien, aber auch – unter ökologischen Vorzeichen – die Fallstricke der keynesianischen Nachfragepolitik. Seine These: Nur wenn man die Krisen im Zusammenhang versteht und bekämpft, kann man ihren verheerenden Folgen politisch wirksam begegnen.

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Aktuelle Ausgabe Dezember 2025

In der Dezember-Ausgabe ergründet Thomas Assheuer, was die völkische Rechte mit der Silicon-Valley-Elite verbindet, und erkennt in Ernst Jünger, einem Vordenker des historischen Faschismus, auch einen Stichwortgeber der Cyberlibertären. Ob in den USA, Russland, China oder Europa: Überall bilden Antifeminismus, Queerphobie und die selektive Geburtenförderung wichtige Bausteine faschistischer Biopolitik, argumentiert Christa Wichterich. Friederike Otto wiederum erläutert, warum wir trotz der schwachen Ergebnisse der UN-Klimakonferenz nicht in Ohnmacht verfallen dürfen und die Narrative des fossilistischen Kolonialismus herausfordern müssen. Hannes Einsporn warnt angesichts weltweit hoher Flüchtlingszahlen und immer restriktiverer Migrationspolitiken vor einem Kollaps des globalen Flüchtlingsschutzes. Und die Sozialwissenschaftler Tim Engartner und Daniel von Orloff zeigen mit Blick auf Großbritannien und die Schweiz, wie wir dem Bahndesaster entkommen könnten – nämlich mit einer gemeinwohlorientierten Bürgerbahn. 

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Gaza: Hält der erzwungene Frieden?

von Ignaz Szlacheta

Erst als am 13. Oktober morgens die 20 noch lebenden Geiseln freigelassen worden waren und kurz darauf auch knapp 2000 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikamen, wich die Anspannung. Vorher beschrieb der katarische Nachrichtensender Al-Araby die Stimmung im Gazastreifen als einen „Zustand des Wartens und der Wachsamkeit, begleitet von großer Zuversicht“.