Wie die Nahrungsmittelmultis unsere Kinder mästen
Im Februar 2009 verbreitet die Nestlé Deutschland AG eine Pressemitteilung, die nicht nur deshalb bemerkenswert ist, weil darin ein „böser Zauberer“ und ein Kleinkrimineller vorkommen. Die Pressemitteilung trägt die Überschrift „Räuber Hotzenplotz weckt Appetit auf Obst und Vollkorn“ und lautet folgendermaßen: „Zwischen neonfarbenen Mäppchen und Linealen leuchten Mandarinen und Bananen. Und durch das leise Klappern von Löffeln in Schüsseln dringt eine klare Stimme: ‚Der große und böse Zauberer Petrosilius Zwackelmann hockte verdrossen in der Küche seines Zauberschlosses und schälte Kartoffeln.’ Lehrerin Astrid Reubold liest ihrer Klasse 4 b aus Otfried Preußlers ‚Räuber Hotzenplotz’ vor, während die begeisterten Zuhörer gleichzeitig einer für eine Schulstunde ungewöhnlichen Beschäftigung nachgehen: Sie frühstücken. Für dieses besondere ‚Lesefrühstück’ haben die Kinder besonders viele gesunde und gleichzeitig schmackhafte Zutaten von zu Hause mitgebracht: Vollkornbrot, Obst, Milch und Saft. Die Frankfurter Kinder sind eine von rund 3000 Grundschulklassen, die sich derzeit am bislang größten Grundschulprojekt an der Schnittstelle von Leseförderung und Ernährungserziehung beteiligen: Gemeinsam mit der Nestlé Deutschland AG initiiert die Stiftung Lesen die Initiative ‚Frühstückszeit = Lesezeit’.