Die Anschlagswarnungen der Bundesregierung wie auch die Festnahme zweier Journalisten der „Bild am Sonntag“ im Iran wurden vom Vorstandsvorsitzenden des Springer-Verlages, Mathias Döpfner, zum Anlass genommen, ausdrücklich „für ein klares Bündnis mit Israel – an der Seite der Vereinigten Staaten“ zu werben: „Nur Gegenwehr, Geschlossenheit und Stärke wird die Angriffe auf unsere freiheitliche Ordnung verlangsamen und schwächen.“[1]
Mit dieser Einschätzung steht der Springer-Chef nicht allein. Allgemein wird in der Publizistik die Bedrohung Israels durch iranische Atomwaffen, falls Teheran solche zur Verfügung haben sollte, als sehr groß dargestellt. Die deutsche Friedensforschung war in dieser Hinsicht bislang wesentlich zurückhaltender. Vor Kurzem gesellte sich jedoch auch der renommierte geschäftsführende Vorstand der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), Harald Müller, zu jenen, die vor einem iranischen Angriff auf Israel warnen. Seinen letzten „HSFK-Standpunkt“ beschließt er mit den erstaunlichen Worten: „Ein israelischer Angriff auf die Infrastruktur des iranischen Nuklearprogramms ist riskant und wird schwerwiegende negative Folgen haben.