Zum vierten Mal in nur sieben Jahren waren die Bürgerinnen und Bürger Kanadas am 3. Mai zu einer landesweiten Wahl aufgerufen. Und was sich bereits zuvor drohend abgezeichnet hatte, trat tatsächlich ein: Die Conservative Party des amtierenden Premierministers, Stephen Harper, errang die absolute Mehrheit der Parlamentssitze. Während sie seit den letzten beiden Wahlen 2006 und 2008 nur mit wechselnden und stets prekären Mehrheiten regieren konnten, können die Konservativen nun also wirklich „durchregieren“.
Harpers Wahlkampfstrategie hat sich also ausgezahlt. Er berief sich auf das relativ erfolgreiche Management der jüngsten Wirtschaftskrise, die Kanada im Vergleich zu den USA weitgehend ungeschoren überstand. Erfolgreich haben die Konservativen jede Alternative zu dem von ihnen beanspruchten wirtschaftlichen Stabilitätskurs als unverantwortlich desavouiert und Ängste vor einer vermeintlich instabilen und ineffektiven Minderheiten- bzw. Koalitionsregierung geschürt. Mit dem Wahlsieg kann die Partei nun ihr Programm aus „wirtschaftsfreundlichen“ Steuersenkungen und mehr law and order um-setzen.
Der Wahlerfolg Stephen Harpers ist vor allem auf einen konservativen Durchbruch im Großraum Toronto zurückzuführen, in dem sich fast ein Drittel aller Wahlbezirke befindet.