Im vergangenen Jahr hat Schweden so viele Zuwanderer aufgenommen wie noch nie zuvor: Die schwedischen Behörden erteilten ganze 111 000 Aufenthaltsgenehmigungen – das sind rund 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Die größte Zuwanderungsgruppe bildeten dabei mit rund 37 Prozent die nachgezogenen ausländischen Angehörigen schwedischer Staatsbürger oder bereits in Schweden lebender Migranten. Weitere 23 Prozent der Einwanderer kamen im Rahmen der Personenfreizügigkeit innerhalb der Europäischen Union. Arbeitsmigranten aus Nicht-EU-Staaten stellten mit rund 18 Prozent die drittgrößte Gruppe, gefolgt von Flüchtlingen und anderen Schutzbedürftigen (16 Prozent) sowie von Studierenden (6 Prozent).
In der schwedischen Öffentlichkeit werden diese Zahlen durchaus zur Kenntnis genommen, allerdings blieb eine stark vorurteilsbeladene Debatte, wie jüngst in Deutschland in Bezug auf Sinti und Roma, bisher weitgehend aus. Grund dafür dürfte nicht zuletzt die von Schweden schon länger verfolgte offene Zuwanderungs- und Asylpolitik sein, die sich stark von der Situation in anderen Staaten Europas abhebt.
Zwar ist die Harmonisierung nationalstaatlicher Migrationspolitik in der EU zuletzt vorangeschritten, speziell im Asylbereich sind die seit vielen Jahren immer gleichen Probleme aber geblieben.