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Im Rückblick wird klar: Die großen politischen Mobilisierungen gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm im Juni 2007, kurz vor Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise, waren nicht nur der Höhe- und vorläufige Endpunkt einer Bewegung, sondern gleichzeitig Nährboden für neue. Damals ging es um eine Kritik an der Verfestigung einer neoliberalen und neoimperialen Weltordnung, die sich im informellen Zusammenschluss der sieben wichtigsten Industriestaaten und Russland äußerte.
Heiligendamm war Sozialisationsmoment einer Generation junger und radikaler Aktivistinnen und Aktivisten und belebte sowohl die Debatten einer politisch älteren Generation als auch institutioneller Akteure wie der Linkspartei oder in Teilen der Gewerkschaften. Heiligendamm wurde zum Auftakt einer starken Repolitisierung. Spielten damals ökologische Themen noch keine wesentliche Rolle, standen diese spätestens seit den Protesten anlässlich der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 in der bundesdeutschen globalisierungskritischen Linken wieder stärker im Vordergrund.
In beeindruckender Weise kam all dies Anfang September auf der vierten Leipziger Degrowth-Konferenz zum Ausdruck.