Eine Utopie grenzenloser Ausbeutung wird Realität
Am 1. August wäre Pierre Bourdieu 85 Jahre alt geworden. Bourdieu, der sich stets dem »Ideal des kollektiven Intellektuellen« verpflichtet fühlte, war bis zu seinem Tod am 23. Januar 2002 geradezu die Verkörperung einer öffentlichen, intervenierenden Soziologie (siehe zu deren Notwendigkeit den Beitrag von Klaus Dörre, Über Ulrich Beck hinaus, Öffentliche Soziologie und die Suche nach der besseren Gesellschaft, in: »Blätter«, 7/2015, S. 89-100). Und wie wohl kein Anderer beschäftigte er sich dabei mit der Ideologie des Neoliberalismus. Im Januar 1998 verfasste er den folgenden Beitrag, der – gerade vor dem Hintergrund der dramatischen Geschehnisse in Griechenland – nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Wir bedanken uns beim Universitätsverlag Konstanz für die freundliche Nachdruckerlaubnis (aus: Pierre Bourdieu, Gegenfeuer. Wortmeldungen im Dienste des Widerstands gegen die neoliberale Invasion, édition discours, Konstanz 1998). Die Übersetzung aus dem Französischen stammt von Stephan Egger. – D. Red.