»Adopted« – »angenommen«, hallte es am 12. Dezember 2015 gegen 18 Uhr 30 durch den Plenarsaal La Seine auf dem Pariser Konferenzgelände Le Bourget. Keine Einwände mehr, keine Widersprüche! »Der Weltklimavertrag von Paris ist somit verabschiedet«, hatte Laurent Fabius, französischer Außenminister und Vorsitzender der UN-Klimakonferenz COP21, soeben erklärt. Jubel bricht aus, Diplomaten und Politiker liegen sich in den Armen, Tränen, beherztes Auflachen, Erleichterung. Das erste Mal in der Geschichte haben sich 195 Staaten auf ein Dokument zur Eindämmung der globalen Erwärmung geeinigt. – Doch was ist dieser Vertrag tatsächlich wert? Das ist die große Frage. Sie steht auch im Mittelpunkt der folgenden drei Texte. – D. Red.
Paris ist „ein Wendepunkt“, jubilierte Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Das Klimaabkommen bedeute den Anfang einer „großen Transformation Richtung Nachhaltigkeit“. Auch wenn die derzeitigen nationalen Klimapläne noch nicht ausreichten, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen: „Die Verbindung aus Vernunft und Moral“ habe auf dem Klimagipfel schlussendlich den nationalen Egoismus überwunden, so die optimistische Einschätzung des wohl renommiertesten deutschen Klimaforschers.