
Bild: Der designierte burundische Präsident Evariste Ndayishimiye (Mitte, vorne) unterzeichnet am 13. Juni 2020 in Bujumbura (Burundi) ein Kondolenzbuch für Pierre Nkurunziza. (imago images / Xinhua)
Der Himmel hat ihn doch nicht gerettet, auch wenn der langjährige burundische Präsident sich immer auf göttlichen Beistand verlassen hatte: Am 8. Juni starb der erst 55jährige Pierre Nkurunziza völlig überraschend – offiziellen Verlautbarungen zufolge an Herzversagen, aller Wahrscheinlichkeit nach jedoch an einer Infektion mit dem Coronavirus, das der Präsident für nicht existent hielt. Schon im Mai war seine Frau an Covid-19 erkrankt und überlebte nur dank ihrer Evakuierung nach Kenia. Nkurunziza starb zweieinhalb Monate vor dem regulären Ende seiner Amtszeit, sein Nachfolger stand schon fest: Bereits am 20. Mai war Evariste Ndayishimiye zum neuen Präsidenten des zentralafrikanischen Staates gewählt worden; nach dem Tod seines Vorgängers am 18. Juni wurde er vorzeitig ins Präsidentenamt eingeführt. Dieser Übergang vollzog sich keineswegs geräuschlos: Bereits kurz nach Nkurunzizas Tod verlangte der bei der Präsidentschaftswahl unterlegene Kandidat Agathon Rwasa Neuwahlen: Stirbt der Präsident im Amt, übernimmt laut Verfassung der Präsident der Nationalversammlung die Interimsgeschäfte und muss innerhalb von drei Monaten Neuwahlen ausschreiben. Das Verfassungsgericht entschied allerdings anders: Es gebe bereits einen gewählten Nachfolger, deshalb bedürfe es keiner Interimslösung und auch keiner Neuwahl. Stattdessen entschied das Gericht, Ndayishimiye so schnell wie möglich in sein Amt einzuführen, um Instabilität zu vermeiden.