Ausgabe April 2021

Terror ohne Ende: Tschads Sieg, Frankreichs Scheitern

Der französische Präsident Emmanuel Macron und der Präsident der Republik Tschad, Idriss Deby, 12.11.2019 (IMAGO / Le Pictorium)

Bild: Der französische Präsident Emmanuel Macron und der Präsident der Republik Tschad, Idriss Deby, 12.11.2019 (IMAGO / Le Pictorium)

Wenn die Bürgerinnen und Bürger des Tschad am 11. April ihren Präsidenten wählen, steht der Sieger bereits so gut wie fest: Aller Voraussicht nach wird dann der derzeitige Staatschef Idriss Déby Itno zum sechsten Mal im Amt bestätigt. Der 68-Jährige ist einer der dienstältesten Regierungschefs Afrikas – und ein treuer Verbündeter Frankreichs im Kampf gegen den Dschihadismus in der Region. Doch das französische Bündnis mit dem Langzeitherrscher ist nicht nur unter demokratischen Gesichtspunkten fragwürdig. Immer deutlicher zeigt sich auch, dass der militärische Kampf gegen den islamistischen Terrorismus im Sahel zu scheitern droht.

Seit dem Vormarsch dschihadistischer Kräfte in Mali 2013 setzt Paris auf deren militärische Niederschlagung: Eine zentrale Rolle dabei spielt die inzwischen 5100 Militärs starke französische Operation Barkhane. Ihr Einsatzgebiet umfasst die sogenannten G5-Sahel-Staaten – die ehemaligen französischen Kolonien Tschad, Niger, Burkina Faso, Mali und Mauretanien.

Mit dem tschadischen Präsidenten Déby verfügt Frankreich in diesem Kampf über einen schlagkräftigen Partner. Der Tschad stellt in der fast 16 000 Personen umfassenden UN-Friedensmission MINUSMA in Mali und der Europäischen Trainingsmission Mali mit jeweils mehr als tausend Soldaten die größten Kontingente.

April 2021

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