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Ein fast vergessener Brandherd in einer scheinbar verlassenen Weltregion hat sich wieder entzündet: der Westsahara-Konflikt. Anfang Dezember flackerten die Kämpfe zwischen der marokkanischen Armee und der für die Unabhängigkeit der Sahrawi kämpfenden Frente Polisario wieder auf. Fast 30 Jahre hatte der unter Vermittlung der Vereinten Nationen 1991 geschlossene Waffenstillstand zwischen beiden Parteien gehalten; der nun aus dem Amt geschiedene US-Präsident Donald Trump hat ihn auf den letzten Metern seiner Amtszeit aufs Spiel gesetzt. In einem seiner großspurig verkündeten „Deals“ erkannte er Marokkos Ansprüche auf das Sahara-Territorium und damit dessen Besetzung weiter Teile der Westsahara an; im Gegenzug folgt das Königreich den Golf-Emiraten, Bahrein und Sudan bei der „Normalisierung“ seiner Beziehungen zu Israel.
Die wesentlich von Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner gezimmerten „Abraham Accords“[1], wie das diplomatische Manöver pompös genannt wird, hätten sogar auf der Habenseite der Trump-Administration stehen können, schiene da nicht so klar die offensive Ausrichtung des arabisch-israelischen Bündnisses gegen den Iran durch.