Wie die Maskulinisten um Einfluss kämpfen
Sie mobilisieren gegen Frauenquote, Abtreibung und „Gender-Wahn“ – die Antifeministen der sogenannten Männerrechtsbewegung. Als Reflex auf Feminismus und frauenpolitische Maßnahmen ist diese „Bewegung“ im vergangenen Jahrzehnt auch im deutschsprachigen Raum deutlich sichtbarer geworden. Ihr erklärtes Ziel besteht darin, geschlechtsspezifische Privilegien der Männer zu erhalten oder wiederherzustellen. Dabei fantasieren sie von der „Machtergreifung der Frau“, verbreiten Verschwörungsmythen über einen angeblichen „Umerziehungsstaat”, der einseitig Frauen fördere und bevorzuge, und beklagen die „systematische Täuschung durch die politische Kaste“.[1] Nach dieser Interpretation ist die Gleichstellung der Geschlechter längst erreicht, benachteiligt seien inzwischen vielmehr Männer und Jungen. Im Mittelpunkt der antifeministischen Kampagnen dieser Akteure steht das Reizwort Gender.[2] Darunter wird alles subsumiert, was den Männerrechtlern – dieser Text verwendet bewusst das generische Maskulinum, obwohl auch einzelne Frauen solche Positionen vertreten – in der Geschlechterpolitik missfällt, auch wenn die Einzelthemen oft wenig miteinander zu tun haben.